Dezember 2014 |
141214 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die angegebenen Zahlen beziehen sich auf den Einsatz von Primärenergie.
Im Falle der Erneuerbaren und der Kernenergie können diese Zahlen
nur anhand fiktiver Werte berechnet werden (siehe Hintergrund).
Sie widerspiegeln deshalb den tatsächlichen Umfang der jährlichen
Stromerzeugung nur bedingt. Die minimalen Anteile für
"sonstige Energieträger", "sonstige Gase"
und "Mineralöle" sind in der Grafik und in den Jahresgesamtsummen
berücksichtigt, aber aus Darstellungsgründen nicht beziffert. |
Der Energieverbrauch in Deutschland lag 2014 nach ersten Berechnungen, welche die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen am 17. Dezember veröffentlichte, bei rund 13.100 Petajoule (PJ) beziehungsweise 446,5 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE). Das waren 4,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Damit bestätigte sich die Herbstprognose der Arbeitsgemeinschaft, daß der Primärenergieverbrauch in diesem Jahr den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung erreichen wird. Den stärksten Einfluß auf den deutlich zurückgegangenen Energieverbrauch hatte die milde Witterung.
Da der Verbrauchsrückgang alle fossilen Energieträger betraf, während die Erneuerbaren leicht zunahmen, rechnet die AG Energiebilanzen mit einem Rückgang des energiebedingten CO2-Ausstoßes in einer Größenordnung von gut 5 Prozent. Etwa die Hälfte davon entfällt auf die Stromerzeugung. Effektiv – das heißt unter Berücksichtigung der milden Witterung – dürften die CO2-Emissionen allerdings nur um etwa 1 Prozent gesunken sein.
Der Mineralölverbrauch lag 2014 um 1,3 Prozent niedriger als im Vorjahr und erreichte eine Gesamthöhe von 4.577 PJ. Maßgeblich zu dieser Entwicklung trugen der Nachfragerückgang beim schwerem Heizöl um 8 Prozent und beim leichten Heizöl um 14 Prozent bei. Demgegenüber nahm der Kraftstoffverbrauch insgesamt um rund 3 Prozent zu: Das Plus betrug beim Diesel 4 Prozent, bei Ottokraftstoff 2 Prozent und bei Flugkraftstoff knapp ein Prozent. Der Absatz an Rohbenzin stieg kräftig um 5 Prozent.
Der Erdgasverbrauch ging um rund 14 Prozent auf 2.673 PJ zurück. Hauptursache war die im Vergleich zu 2013 deutlich wärmere Witterung. Gesunken ist sowohl der Einsatz von Erdgas für Wärmezwecke als auch in der Kraft-Wärme-Kopplung. Hinzu kamen Produktionsrückgänge in der chemischen Grundstoffindustrie.
Der Verbrauch von Steinkohle ging um 7,9 Prozent auf 1.647 PJ zurück.
Während sich der Einsatz in Kraftwerken zur Strom- und Wärmeerzeugung
um 11,7 Prozent verminderte, verzeichnete der Kohleneinsatz der Stahlindustrie
infolge einer höheren Roheisenerzeugung einen leichten Zuwachs um gut ein
Prozent. Der Gesamtverbrauch von Braunkohle sank um 2,3 Prozent auf 1 592 PJ.
Bei der Stromerzeugung, für die Braunkohle überwiegend verwendet wird,
betrug der Rückgang sogar drei Prozent. Der Grund dafür waren mehrere
Kraftwerksrevisionen.
Der (fiktiv errechnete) Beitrag der Kernenergie zum Primärenergieverbrauch
ging um 0,4 Prozent auf 1 058 PJ zurück. Dagegen konnten die erneuerbaren
Energien ihren (ebenfalls fiktiven) Anteil von 10,4 Prozent auf 11,1 Prozent
steigern. Ihr rechnerischer Primärenergie-Anteil am Bruttostromverbrauch
stieg auf 27,3 Prozent (Vorjahr 25,4 Prozent).