März 2010 |
100309 |
ENERGIE-CHRONIK |
Deutschland hat sein Treibhausgas-Minderungsziel von 974 Tonnen CO2-Äquivalent gegenüber 1232 Millionen im Basisjahr 1990 zum drittenmal vorzeitig erreicht und nun sogar um 96 Millionen Tonnen unterboten. Beim Vergleich mit einer ähnlichen Grafik, die das Bundesumweltamt vor einem Jahr veröffentlichte (090302), differieren die für den Zeitraum von 1990 bis 2008 angegebenen Zahlen mehr oder weniger stark. Die Behörde erklärt dies mit einer "Rekalkulation" aufgrund veränderter Berechnungsmethoden. |
Die anhaltende Wirtschaftskrise hat zum stärksten Emissionsrückgang seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland geführt. Der Gesamtausstoß aller Treibhausgase ist nach ersten Berechnungen des Umweltbundesamtes (UBA) im Jahr 2009 gegenüber 2008 um etwa 80 Millionen Tonnen gesunken (minus 8,4 Prozent). Gegenüber 1990 verringerten sich die Treibhausgas-Emissionen bis Ende 2009 um 28,7 Prozent. In der 2002 vereinbarten EU-Lastenteilung (020302) auf Grundlage des Protokolls von Kyoto (971215) hat sich Deutschland verpflichtet, seine Treibhausgas-Emissionen im Zeitraum zwischen 2008 und 2012 um 21 Prozent auf 974 Millionen Tonnen zu senken. Diese Zielmarke war bereits in 2008 unterboten worden (090302) und .
Entscheidend für den deutlichen Rückgang waren die Kohlendioxid-Emissionen: Sie sanken um 68 Millionen Tonnen (minus 8,2 Prozent) und damit stärker als der Primärenergieverbrauch, der insgesamt um 6,5 Prozent zurückging. Der Energieverbrauch der emissionsrelevanten Brenn- und Kraftstoffe sank um 7,3 Prozent. Die gegenüber dem sinkenden Primärenergieverbrauch stärkere CO2-Minderung ist auf Verschiebungen im Mix der eingesetzten Brennstoffe zurückzuführen (überproportionaler Rückgang im Bereich der Steinkohlen mit 18,1 Prozent). Mit etwa 87 Prozent hat CO2 auch 2009 unverändert den größten Anteil an den deutschen Treibhausgas-Emissionen.
Der Rückgang der Treibhausgas-Emissionen wurde vor allem durch energieintensive Branchen der Industrie verursacht. Entsprechend sanken auch die Emissionen aus der Stromerzeugung der öffentlichen Versorgung. Bei den CO2-Emissionen aus Haushalten sowie aus dem Gewerbe-, Handels- und Dienstleistungssektor zeigen sich die Auswirkungen der wirtschaftlichen Krise nicht oder nur in geringem Umfang.