Dezember 2012 |
121214 |
ENERGIE-CHRONIK |
Nach über einjährigen Verhandlungen hat die Arbeitnehmervertretung der Energie Baden-Württemberg (EnBW) dem Personalabbau zugestimmt, der im Oktober 2011 angekündigt wurde (111008). Wie das Unternehmen am 21. Dezember mittteilte, werden insgesamt 1.350 Arbeitsplätze beseitigt. Betroffen sind vor allem die Bereiche Kundenbetreuuung und Verwaltung mit 1.040 Stellen. Im operativen Bereich entfallen 310 Arbeitsplätze. Der Abbau soll "sozialverträglich" erfolgen, durch Abfindungen, Altersteilzeit oder Nichtbesetzung freigewordener Stellen. Zudem wurde vereinbart, die Erfolgsbeteiligung für Mitarbeiter in den kommenden drei Jahren im Durchschnitt um 18 Prozent einer Monatsvergütung abzusenken. Auf diese Weise will die EnBW jährliche Einsparungen von rund 750 Millionen Euro erzielen.
Bei RWE regt sich Widerstand gegen die im Sommer angekündigte Streichung von weiteren 2400 Arbeitsplätzen (120812). Wie die "Süddeutsche Zeitung" am 21. Dezember berichtete, sind die Verhandlungen mit dem Konzernbetriebsrat über einen Rahmensozialplan gescheitert. Damit drohe der Konzernführung eine harte Auseinandersetzung mit der Belegschaft. Sie werde nun mit den betroffenen Betrieben jeweils eigenständige Vereinbarungen über den zusätzlichen Arbeitsplatzabbau treffen müssen, den das sogenannte Effizienzsteigerungsprogramm "RWE 2015" vorsieht. Sie riskiere ferner, daß der Konflikt die laufenden Tarifverhandlungen belaste und zu einem Arbeitskampf führe. Hauptkonfliktpunkt ist der sogenannte Beschäftigungspakt zwischen Management und Belegschaft, der bisher bei Stellenstreichungen betriebsbedingte Kündigungen ausschließt, aber Ende 2012 ausläuft. Laut "Rheinische Post" (21.12.) ist RWE-Chef Peter Terium inzwischen zu einer Verlängerung dieses Abkommens um zwei Jahre bereit. Betriebsräte und Gewerkschaften forderten jedoch eine Verlängerung um acht Jahre.