Januar 2012

120103

ENERGIE-CHRONIK


E.ON einigt sich mit Gewerkschaften auf Abbau von 6000 Stellen in Deutschland

Der E.ON-Konzern hat für den umfangreichen Personalabbau, den er im August vergangenen Jahres ankündigte (110801), nun auch grünes Licht von den Gewerkschaften bekommen. Wie er am 24. Januar gemeinsam mit den Gewerkschaften ver.di und IGBCE mitteilte, haben sich beide Seiten auf einen Tarifvertrag geeinigt, der Instrumente und soziale Rahmenbedingungen für den "notwendigen Personalabbau" verbindlich festlegt.

Mit dem sogenannten Effizienzsteigerungsprogramm "E.ON 2.0" will das Unternehmen seine beeinflußbaren Kosten bis 2015 auf 9,5 Milliarden Euro senken und so mehr Spielraum für Investitionen schaffen. Dazu strafft der Konzern vor allem seine Verwaltung. Weltweit ist der Abbau von rund 11.000 Stellen vorgesehen, davon rund 6.000 in Deutschland. Das jetzt vereinbarten Maßnahmenpaket soll es ermöglichen, den Personalabbau in Deutschland "weitgehend" ohne betriebsbedingte Kündigungen durchzuführen. Der Tarifvertrag gilt bis 2016. Er sieht neben Vorruhestandsregelungen und Abfindungen die Gründung einer "Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft" sowie die spätere Einrichtung einer "Transfergesellschaft" vor. Auf diese Weise soll es gelingen, "die Mitarbeiter zu qualifizieren und in neue Beschäftigung zu bringen".

"Mit dieser Einigung ist es gelungen, den vom Personalabbau betroffenen deutschen Kolleginnen und Kollegen ein hohes Maß an sozialer Sicherheit und Zukunftsperspektiven zu geben", ließ sich ver.di-Vorstandsmitglied Erhard Ott in der gemeinsamen Pressemitteilung zitieren. Der IGBCE-Tarifvorstand Peter Hausmann sprach von "Sozialpartnerschaft", die sich auch in einer schwierigen Situation erneut bewährt habe. Die E.ON-Arbeitsdirektorin Regine Stachelhaus freute sich darüber, daß der Konzern so den finanziellen Spielraum für die geplanten Investitionen gewinne.

Den ursprünglich angekündigten Abbau von rund 10.000 Arbeitsplätzen hatte der Konzern bereits am 22. November um ein weiteres Tausend nach oben korrigiert. Ferner kündigte er an, unter dem Dach der E.ON AG eine neue Steuerungseinheit namens E.ON Deutschland einzurichten, die in Essen sitzt und für den deutschen Markt zuständig ist. Die Dependancen in München und Hannover bleiben erhalten, verlieren aber an Personal und Bedeutung. Die Handelsaktivitäten werden in Düsseldorf zusammengeführt.

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