Treibhausgas-Emissionen in der EU erneut angestiegen
Die Emissionen jener sechs Treibhausgase, über
deren weltweite Reduzierung sich die Vertragsstaaten der Weltklimakonvention
von Rio (920601) auf dem dritten Nachfolgetreffen
in Kyoto verständigten (971215), haben
in den Staaten der Europäischen Union im Jahr 2001 gegenüber
dem Vorjahr um ein Prozent zugenommen. Dies ergibt sich aus der jährlichen
Emissionsübersicht, die von der Europäischen Umweltagentur (EEA)
am 6. Mai veröffentlicht wurde. Bereits im Jahr 2000 hatten die Emissionen
zu- statt abgenommen. Entsprechend reduzierte sich der Emissions-Rückgang
gegenüber dem Basisjahr 1990, der 1999 noch 3,6 Prozent betragen hatte,
auf 3,3 Prozent im Jahr 2000 und auf 2,3 Prozent im Jahr 2001.
Beim wichtigsten Treibhausgas Kohlendioxid (CO2), das mit 82 Prozent an den Treibhausgasemissionen
der EU beteiligt ist, verzeichnete die Umweltagentur 2001 einen Zuwachs um 1,6 Prozent,
was gegenüber dem Basisjahr 1990 eine Zunahme um ebenfalls 1,6 Prozent bedeutet
(nach neuestem Datenstand lagen im Jahr 2000 die CO2-Emissionen auf dem Stand von
1990, während zunächst ein Rückgang um 0,5 Prozent angenommen worden
war).
Zwei Drittel der EU-Staaten sind weit von den
Reduktionszielen entfernt
Im Kyoto-Protokoll hatten sich die EU-Staaten verpflichtet,
die Emissionen dieser sechs Gase bis 2008/2012 um acht Prozent zu senken,
wobei die Lastenteilung für die einzelnen Mitgliedsstaaten sehr unterschiedliche
Verringerungs- bzw. Erhöhungsquoten vorsieht (020302).
Die neuesten Erhebungen zeigen, daß zehn der 15 Mitgliedsstaaten
ihren vereinbarten Anteil am Reduktionsziel bei weitem nicht erfüllen
werden. Zu den neun Ländern Spanien, Irland, Portugal, Belgien, Österreich,
Dänemark, Griechenland, Italien und Niederlande, die bereits von der
EU-Kommission zur Einhaltung der CO2-Reduktionsziele gemahnt wurden (
021203),
ist inzwischen Finnland als neuer Problemfall hinzugekommen (siehe Grafik).
Links (intern)
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Bisher kein globaler Rückgang der CO2-Emissionen
(020803)
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EU mahnt neun Mitglieder zur Einhaltung der CO2-Reduktionsziele
(021203)
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EU-Richtlinie für Handel mit Emissionszertifikaten
(021202)
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EU-Lastenteilung zur CO2-Minderung jetzt rechtsverbindlich
(020302)
Links (extern, ohne Gewähr)
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Pressemitteilung
der Europäischen Umweltagentur vom 6. Mai 2003 (HTML)
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Download-Seite
der Europäischen Umweltagentur mit jährlichen Emissionsberichten
u.a.
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Startseite
der Europäischen Umweltagentur (European Environment Agency)
Entfernung der einzelnen EU-Staaten von ihren Emissions-Zielen
(Grafik der Europäischen Umweltagentur EEA) |
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Der Indikator für die Entfernung vom Ziel (DTI - Distance-to-Target
Indicator ) ist ein Parameter für die Abweichung von den tatsächlichen Treibhausgasemissionen
im Jahr 2001 vom linearen Zielpfad zwischen 1990 und dem Ziel nach dem Kyoto-Protokoll
für 2008-2012 unter der Voraussetzung, daß ausschließlich inländische
Parameter verwendet werden. Zum Beispiel darf Irland bis 2008/2012 um 13 % über
dem Stand von 1990 liegen; damit liegt sein theoretisches "lineares Ziel" für
2001 bei einem Anstieg von höchstens 7,2 %. Seine tatsächlichen Emissionen
im Jahr 2001 weisen einen Anstieg von 31,1 % gegenüber dem Stand von 1990 auf;
damit liegt sein DTI-Wert bei 31,1 minus 7,2, d. h. bei 23,9 Indexpunkten. Das Kioto-Ziel
für Deutschland ist eine 21 %ige Reduzierung; damit liegt sein theoretisches
"lineares Ziel" für 2001 bei einer Reduzierung von 11,5 %. Die tatsächlichen
Emissionen im Jahr 2000 liegen um 18,3 % unter dem Stand von1990; damit liegt sein
DTI- Wert bei 18,3 minus 11,5, d. h. bei 6,8 Indexpunkten.
(1) Der dänische DTI-Wert liegt bei +0,9 Indexpunkten, wenn
die dänischen Treibhausgasemissionen für den Elektrizitätshandel (Einfuhr
und Ausfuhr) und für Temperaturunterschiede angepasst werden.
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