Dezember 2023 |
231209 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die Energie Baden-Württemberg (EnBW) rettet ihre Biomethan-Handelstochter bmp greengas GmbH aus der Insolvenz in Eigenverwaltung, die im August beantragt wurde (230807), und überträgt sie innerhalb des Konzerns einer Tochter der VNG AG. Dieses Ergebnis zeichnete sich nach einer Gläubigerversammlung ab, die am 12. Dezember beim Amtsgericht Karlsruhe stattfand.
Wie die EnBW aus diesem Anlass mitteilte, hatte sie im Oktober als einziger Bieter ein verbindliches Angebot zur Finanzierung des Insolvenzplans vorgelegt, das von den Gläubigern nunmehr angenommen worden sei. Wie in diesem Plan bereits vorgesehen, werde sie die bmp greengas GmbH nun innerhalb des Konzerns bei der VNG Handel & Vertrieb GmbH (VNG H&V) neu ansiedeln. Diese ist eine hundertprozentige Tochter des Leipziger Gaskonzerns VNG AG, der seinerseits zu 74,21 Prozent der EnBW gehört und in deren Bilanz voll konsolidiert wird. Auf diese Weise will die EnBW alle Wertschöpfungsstufen von Biomethan im VNG-Konzern bündeln. Über die VNG-Tochter Balance Erneuerbare Energien GmbH betreibt und entwickelt der in Leipzig ansässige Gaskonzern aktuell 40 Biogasanlagen in Nord- und Ostdeutschland.
Zunächst hatte die EnBW wenig Bereitschaft erkennen lassen, ihre Biogas-Handelstochter vor der endgültigen Insolvenz zu retten, nachdem diese durch die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs und unüberlegtes Geschäftsverhalten in die roten Zahlen geraten war. Die insgesamt 235 Gläubiger hatten etwa 720 Millionen Euro an Forderungen beim Insolvenzverwalter der bmp greengas angemeldet. Darunter befanden sich Dutzende von Stadtwerken, die die sich über den Mutterkonzern EnBW empörten, weil sie befürchten mussten, durch den Bankrott des Unternehmens mindestens 150 Millionen Euro zu verlieren. Vermutlich hat dieser öffentliche Druck, der auch vom Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) unterstützt wurde, zum Sinneswandel und zur Vorlage des Insolvenzplans geführt, den die Gläubiger jetzt akzeptierten. Zur Höhe der angebotenen Finanzierung machte die EnBW keine Angaben.
Die nun angestrebte Lösung liege "gleichermaßen im Interesse von Kund*innen, Lieferant*innen und auch der rund 60 Mitarbeiter*innen von bmp greengas" heißt es in gendergerecht verstümmelter Sprache in der Pressemitteilung der EnBW. Es ist auch nicht einfach von Gläubigern die Rede, sondern von "Gläubiger*innen". Da die meisten Gläubiger die Rechtsform einer GmbH oder AG haben dürften, setzt die EnBW damit neue Maßstäbe für die Ausweitung des Gender-Blödsinns auf juristische Personen.