August 2014

140814

ENERGIE-CHRONIK


Stadtwerke-Konsortium übernimmt Steag komplett

Das Stadtwerke-Konsortium, das Ende 2010 vom RAG-Nachfolger Evonik (070907) die Mehrheit am Steinkohle-Verstromer Steag übernahm (101203), hat nun auch die restlichen 49 Prozent erworben. Wie das Konsortium und Evonik am 29. August mitteilten, beläuft sich der Kaufpreis auf rund 570 Millionen Euro. Das sind 24 Millionen Euro weniger, als wenn die Stadtwerke ihrer Kaufverpflichtung zum spätestmöglichen Zeitpunkt Ende 2016 nachgekommen wären. Insgesamt kostet sie der Erwerb der Steag 1,2 Milliarden Euro.

Das Konsortium besteht aus den sechs Stadtwerken Dortmund, Essen, Bochum, Oberhausen, Duisburg und Dinslaken. Der Erwerb des Steinkohleverstromers wurde für sie zu einer größeren Belastung, als sie bei der Unterzeichnung des Kaufvertrags vor dreieinhalb Jahren angenommen hatten (130110). Die Suche nach einem finanzkräftigen Partner blieb indessen vergeblich, weshalb sie den Erwerb der restlichen Anteile nun selber finanzieren müssen (130911).

Suche nach finanzkräftigem Partner soll fortgesetzt werden

"Nach der vollständigen Übernahme werden wir nun die Suche nach Partnern fortsetzen, mit denen wir die Beteiligung weiterentwickeln können" kündigte Guntram Pehlke an, der als Vorstandsvorsitzender der Dortmunder Stadtwerke den Vorsitz im Aufsichtsrat der Steag übernommen hat. Die Beteiligung an der Steag habe sich als profitabel erwiesen. Die bisherigen Ausschüttungen an die Stadtwerke hätten sogar "die planmäßigen Erwartungen übertroffen". Daher blicke man optimistisch in die Zukunft.

Als alleiniger Anteilseigner der Steag hätten die Stadtwerke bessere Gestaltungsmöglichkeiten zur Weiterentwicklung des Unternehmens, meinte der Bochumer Stadtwerke-Chef Bernd Wilmert, der die Kommunale Beteiligungsgesellschaft (KSBG) des Konsortiums leitet. Man habe die aktuell günstige Situation auf dem Kapitalmarkt zur vorzeitigen Erfüllung der Kaufverpflichtung genutzt. "Mit jedem Jahr, das wir abgewartet hätten, wäre die Übernahme erheblich teurer geworden."

Zur Kommunalen Beteiligungsgesellschaft (KSBG) gehören die Stadtwerke Duisburg AG mit 19 Prozent, die Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH (DEW21) mit 18 Prozent, die Dortmunder Stadtwerke AG (DSW21) mit 18 Prozent, die Stadtwerke Bochum Holding GmbH mit 18 Prozent, die Stadtwerke Essen AG mit 15 Prozent sowie die Energieversorgung Oberhausen AG (evo) und die Stadtwerke Dinslaken GmbH mit jeweils 6 Prozent.

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