Juni 2012

120605

ENERGIE-CHRONIK


E.ON will zwei weitere Regionalversorger verkaufen

E.ON will auch die beiden Regionalversorger E.ON Mitte und E.ON Thüringer Energie AG den bisherigen kommunalen Minderheitsaktionären zum Kauf anbieten. Wie der Konzern am 4. Juni mitteilte, wird er "Gespräche mit den jeweiligen kommunalen Partnern über eine Neuordnung der Beteiligungsverhältnisse aufnehmen". Bei E.ON Westfalen Weser AG laufen solche Verhandlungen schon seit Jahresbeginn (120104). Das Ziel ist die komplette Übernahme der E.ON-Mehrheitsbeteiligung durch die Kommunen.

E.ON verband mit dieser Mitteilung die Absichtserklärung, das Regionalversorgungsgeschäft in Deutschland künftig auf die vier größten Regionalversorger E.ON Avacon AG, E.ON Bayern AG, E.ON edis AG und E.ON Hanse AG zu konzentrieren. Diese Unternehmen stünden für rund drei Viertel des heutigen Regionalversorgungsgeschäfts. Aber auch hier sei man "offen für eine Stärkung der Rolle seiner kommunalen Mitaktionäre, zum Beispiel durch eine Aufstockung kommunaler Beteiligungen an bestehenden Geschäften oder lokale Beteiligungsmodelle bei der Entwicklung neuer Aktivitäten". Gemeint sind damit E.ON Avacon, E.ON edis und E.ON Hanse, an denen Kommunen bis zu einem Drittel beteiligt sind. Nur E.ON Bayern gehört dem Konzern zu hundert Prozent (081008).

E.ON-Mitte ist Grundversorger im Netzgebiet der früheren Energie Aktiengesellschaft Mitteldeutschland (EAM), die seit 2002 zu 73 Prozent E.ON gehört (020515) und 2005 den heutigen Namen erhielt. Den Rest besitzen zwölf Landkreise und die Stadt Göttingen. Die E.ON Thüringer Energie AG entstand 2005 aus der Fusion der TEAG Thüringer Energie AG mit der ebenfalls mehrheitlich E.ON gehörenden Gasversorgung Thüringen GmbH (050802). Die TEAG entstand ihrerseits 1994 aus der Fusion der drei Regionalunternehmen Energieversorgung Nordthüringen AG (ENAG), Südthüringer Energieversorgung AG (SEAG) und Ostthüringer Energieversorgung (OTEV), die das Erbe der früheren Energiekombinate in den DDR-Bezirken Erfurt, Gera und Suhl angetreten hatten (931208). Sie gehörte mehrheitlich dem Bayernwerk sowie zu einem geringeren Anteil der PreussenElektra (940202). Sie gelangte so zum E.ON-Konzern, in dem Bayernwerk und PreussenElektra sechs Jahre später aufgingen (000704).

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