August 2009

090807

ENERGIE-CHRONIK


E.ON-Beschäftigte arrangieren sich mit "Effizienzprogramm"

Nach intensiven Verhandlungen haben sich die E.ON-Unternehmensleitung, der E.ON-Konzernbetriebsrat sowie die Gewerkschaften ver.di und IG BCE auf eine "sozialverträgliche Umsetzung" des sogenannten Effizienzprogramms verständigt. Das Programm mit der Bezeichnung "PerformtoWin" war im Oktober 2008 angekündigt worden (081008) und bei den Beschäftigten auf starken Protest gestoßen, da sie hinter dem denglischen Euphemismus den beabsichtigten Abbau von Arbeitsplätzen sowie die Auslagerung von Stellen in Verbindung mit "Tarifflucht" witterten (090608).

Wie E.ON am 7. August mitteilte, betreffen die jetzt getroffenen Vereinbarungen nur die deutschen Standorte und Gesellschaften und sind bis zum 31. Dezember 2012 befristet. Zu den wichtigsten Punkten gehört der Ausschluß betriebsbedingter Kündigungen bis zu diesem Termin. Der Abbau von Arbeitsplätzen soll allenfalls durch Altersteilzeit, Vorruhestand, Auslaufen befristeter Verträge, freiwilliges Ausscheiden mit Abfindung, natürliche Fluktuation sowie "zumutbare Versetzungen und Weiterqualifizierungen bei alternativen Arbeitplatzangeboten" erfolgen. Standortveränderungen, wie sie sich aus der geplanten Zentralisierung des Strom- und Gasvertriebs ergeben, werden im Einvernehmen mit den zuständigen Arbeitnehmervertretungen vorgenommen und entstehende Nachteile wirtschaftlich ausgeglichen. Das heutige Niveau der Bezahlung und des "Besitzstandes" soll auch bei einem Wechsel des Arbeitsplatzes oder des Betriebes in vollem Umfang erhalten bleiben. Beim Verkauf von Unternehmensteilen oder eines "Outsourcings" (Auslagerung) von Dienstleistungen gelten die vereinbarten Eckpunkte zur Beschäftigungs-, Standort- und Einkommenssicherung befristet weiter.

Ferner einigten sich Unternehmensleitung und Konzern-Betriebsrat auf Grundzüge und Grenzen der geplanten Umstrukturierung: Im Bereich Immobilienwirtschaft bleiben die jetzigen Organisationsstrukturen bestehen. In den Service-Bereichen sollen dagegen bis Ende 2012 die Voraussetzungen für die Zusammenführung aller Aktivitäten in einer einzigen "Shared Service-Gesellschaft" geschaffen werden. Die Informationstechnik wird organisatorisch zusammengefaßt und die dafür notwendige Infrastruktur auf externe Dienstleister ausgelagert.

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