November 2003

031105

ENERGIE-CHRONIK


Bewag liquidiert den Stromanbieter "Best Energy"

Der Stromanbieter "best energy GmbH" hat seinen Kunden jetzt offiziell mitgeteilt, daß er sich "im Laufe des Jahres 2004" vom Markt zurückziehen werde. Inoffiziell war die die geplante Liquidierung des Unternehmens bereits seit Sommer bekannt (030806). Mit rund 230.000 Kunden galt Best Energy nach Yello (nach eigenen Angaben über eine Million Kunden) als zweitgrößter der noch verbliebenen neuen Stromanbieter. Ursprünglich eine Gemeinschaftsgründung mit Mobilcom (991212), befand sich die Firma seit Anfang 2002 im Alleinbesitz der Berliner Bewag (011216), die ihrerseits seit Anfang 2002 zum Vattenfall-Konzern gehört ( 011201). Offenbar ist es Best Energy nicht gelungen, der schwachen Verankerung von Vattenfall im Endkundengeschäft aufzuhelfen: Der drittgrößte deutsche Stromkonzern betreibt zwar in Ostdeutschland das Verbundnetz und die Großstromerzeugung, hat aber bisher nur über die Regionalvertriebe von HEW und Bewag Zugang zu privaten Endkunden.

Best Energy begründete den "geordneten Marktrückzug" mit den stetig steigenden Stromkosten durch hohe Netznutzungsentgelte und staatliche Belastungen. Unter diesen Umständen sei die Wechselbereitschaft der Verbraucher zu gering, um das Unternehmen profitabel zu machen.

Stadtwerke Hannover ziehen bundesweites Angebot zurück

Im Zusammenhang mit der bevorstehenden Auflösung von Best Energy haben die Stadtwerke Hannover ihre bundesweiten Stromlieferungsangebote zurückgezogen. Ausgenommen ist lediglich das Ökostromangebot "enercity Strom & Natur 100". Wie es in einer Pressemitteilung der Stadtwerke vom 14. November heißt, ist "aufgrund der Entwicklung der Beschaffungspreise in Verbindung mit den geltenden Netznutzungsentgelten ein bundesweites Angebot nicht mehr wirtschaftlich darstellbar". Bisher hätten die Stadtwerke 6000 Privatkunden außerhalb Hannovers beliefert. Nach dem Ende von Best Energy seien sie von neuen Anträgen geradezu überschwemmt worden. Allein in der letzten Woche seien rund 3000 Anträge eingegangen. Ein Großteil davon stamme aus Ostdeutschland, wo die Belieferung durch externe Anbieter wegen der hohen Durchleitungsentgelte besonders wenig rentabel sei.

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