Januar 2024 |
240109 |
ENERGIE-CHRONIK |
Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 356.000 Wärmepumpen verkauft. Dies teilte der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) am 22. Januar mit. Damit wachse der Absatz im zweiten Jahr in Folge um mehr als 50 Prozent. Eine derart starke Nachfrage habe es noch nie gegeben. Der Branche sei dennoch kaum zum Feiern zumute: Denn trotz des Rekordjahres werde sich die gute Dynamik voraussichtlich nicht fortsetzen. Der Verband forderte deshalb "Nachbesserungen von der Politik beim Strompreis, um den notwendigen Wärmpumpenhochlauf konsequent fortzuführen."
"Seit Juni 2023 ist der Trend beim Absatz rückläufig", warnte BWP-Geschäftsführer Martin Sabel Der Grund dafür sei "die große Verunsicherung der Verbraucher durch die Diskussion um das Gebäudeenergiegesetz und die Förderung". Besonders alarmierend sei der jüngste Einbruch im Dezember 2023, der im Vergleich zum Dezember des Vorjahrs einen Absatzrückgang um über 40 Prozent bedeute. Der Verband rechne deshalb mit einem gleichbleibenden oder sogar rückläufigen Absatz im Jahr 2024, falls sich die Rahmenbedingungen nicht verbessern.
Vor allem sei es unverständlich, dass auf Wärmepumpen-Strom immer noch das
Doppelte an Steuern, Abgaben und Umlagen anfällt wie auf Erdgas: "Hier
geht es schlicht und ergreifend darum, faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen
und dafür zu sorgen, dass die fossilen Energien zumindest nicht weiter bevorteilt
werden", sagte der BWP-Geschäftsführer. "Erst ab einem Verhältnis
von Gas- zu Strompreisen von eins zu zweieinhalb oder weniger wird der Wechsel
auf eine Wärmepumpe für viele besonders attraktiv“.