Januar 2022 |
220112 |
ENERGIE-CHRONIK |
Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 154.000 Heizungswärmepumpen abgesetzt. Das waren 34.000 mehr als im Vorjahr. Das Wachstum war mit 28 Prozent ebenfalls wieder sehr stark, obwohl es mit "nur" 28 Prozent hinter dem im Jahr 2020 erreichten Rekord von 40 Prozent zurückblieb (210112). Dies ergibt sich aus der gemeinsamen Jahresstatistik, die der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) und der Bundesverband Wärmepumpe am 20. Januar vorlegten.
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Luft-Wasser-Systeme konnten ihren Marktanteil mit 82 Prozent erneut leicht vergrößern (2020 waren es 79 Prozent) Von diesem Typ wurden insgesamt 127.000 Geräte abgesetzt. Davon waren rund 83.500 Monoblock-Geräte (+ 48 Prozent) und 43.500 Split-Geräte (+ 12 Prozent). Erdgekoppelte Systeme hatten mit 27.000 Anlagen einen Marktanteil von 18 Prozent.
Das starke Wachstum dürfte in den kommenden Jahren anhalten. Im Koalitionsvertrag der neuen Regierung wird die Wärmepumpe zwar mit keinem Wort erwähnt, ihr aber doch eine wichtige Rolle eingeräumt, da ab 1. Januar 2025 jede neu eingebaute Heizung auf der Basis von 65 Prozent erneuerbarer Energien betrieben werden soll (siehe 220106). Bei Neubauten mit besonders hoher Energieeffizienz und entsprechend geringem Wärmebedarf kommen da vor allem strombetriebene Wärmepumpen in Betracht.
"Das ist ein deutliches Zeichen zum Aufbruch", begrüßte der Bundesverband Wärmepumpe die geplante Neufassung des Gebäudeenergiegesetzes. "Die Wärmepumpenbranche steht bereit. Entscheidend ist nun, Planungssicherheit zu schaffen, damit Hausbesitzer, Handwerk und Industrie wissen, worauf sie sich einstellen müssen." Dazu gehöre die unverzügliche Entlastung des Strompreises durch eine Neuordnung von Steuern, Entgelten und Umlagen. Vor allem bei Bestandsanlagen sei die Strompreissenkung Voraussetzung für einen wirtschaftlich sinnvollen Wechsel zur Wärmepumpe. Bei den Vorgaben für die Modernisierung und den Effizienzstandards für neue Gebäude müsse klar erkennbar sein, welche Heizungslösungen zur Erreichung des vorgeschriebenen 65-Prozent-Anteils an erneuerbarer Energie geeignet sind und welche nicht.
Die deutsche Wärmepumpen-Branche beschäftigt rund 26.000 Personen und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von rund 2,8 Milliarden Euro. Mit Wärmepumpen heizen derzeit über 1,2 Millionen Kunden in Deutschland. Die Anlagen werden zu rund 90 Prozent von Mitgliedern des Bundesverbands BWP hergestellt, in dem rund 550 Handwerker, Planer, Architekten, Bohrfirmen sowie Heizungsindustrie und Energieversorger organisiert sind.