Januar 2022

220114

ENERGIE-CHRONIK




Unter Netzlast wird die dem Übertragungsnetz entnommene Strommenge verstanden. Sie ist nicht identisch mit der Bruttostromerzeugung und umfasst auch nicht den gesamten Endenergieverbrauch an Strom, da Einspeisungen auch auf der Ebene der Verteilnetze erfolgen.
Quelle: energy-charts.de

Stromverbrauch trotz Corona sogar höher als 2019

Trotz der andauernden Pandemie war die gesamte deutsche Netzlast im vergangenen Jahr mit 505 Terawattstunden um 30 TWh höher als 2020, als sie wegen der Auswirkungen von Kurzarbeit und anderen Corona-Schutzmaßnahmen um knapp 10 TWh zurückging. Sie übertraf sogar den Stromverbrauch des letzten Vor-Corona-Jahres 2019 um mehr als 20 TWh. Dies ergibt sich aus den Daten, die das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme auf der Internet-Plattform "energy-charts.de" zur Verfügung stellt (siehe Grafik).

Anteil der Erneuerbaren verringerte sich um 7,7 Prozent

Wie die Bundesnetzagentur am 7. Januar mitteilte, stieg die Netto-Stromerzeugung um 2,2 Prozent auf 505,3 TWh (2020: 494,4 TWh). Die Erzeugung aus konventionellen Energieträgern betrug 2021 insgesamt 289,9 TWh. Im Vergleich mit 2020 war sie um 11,0 Prozent höher. Vor allem bei Steinkohle stieg sie von 34,9 TWh im Vorjahr um 48,4 Prozent auf 51,8 TWh. Ebenfalls über den Vorjahreswerten lag die Erzeugung durch Braunkohle (+17,8 Prozent), durch Kernenergie (+7,4 Prozent) und durch sonstige Konventionelle (+6,6%).

Infolge des höheren Stromverbrauchs verringerte sich der Anteil des aus erneuerbaren Energien erzeugten Stroms, der im Vorjahr bei 233,3 TWh gelegen hatte, um 7,7 Prozent auf 215,4 TWh. Die Wind-Onshore-Erzeugung war mit 89,6 TWh etwa 13,1 Prozent geringer als im Vorjahr (103,1 TWh). Die Erzeugung aus Wind-Offshore-Anlagen lag mit 24,0 TWh um 10,8 Prozent unter dem Vorjahreswert von 26,9 TWh. Einzig die Photovoltaikeinspeisung war höher: Während 2020 noch 45,8 TWh eingespeist wurden, waren es im vergangenen Jahr 46,6 TWh. Dies entspricht einem Plus von 1,8 Prozent.

Day-Ahead-Großhandelspreis hat sich 2021 mehr als verdreifacht

Der durchschnittliche Day-Ahead-Großhandelsstrompreis belief sich 2021 auf 96,85 Euro/MWh (2020: 30,47 Euro/MWh). In 139 der 8.760 gehandelten Stunden war er negativ (2020: 298 Stunden). Im Jahresverlauf zeigte sich insgesamt eine Entwicklung zu höheren Großhandelsstrompreisen.

 

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