Oktober 2020

201011

ENERGIE-CHRONIK


Gaskraftwerke Irsching 4 und 5 wieder in Normalbetrieb

Die Gaskraftwerke 4 und 5 in Irsching bei Ingolstadt, die seit 2013 nur noch wegen ihrer "Systemrelevanz" für die Versorgungssicherheit und auf behördliche Anordnung in Betriebsbereitschaft gehalten wurden, produzieren seit 1. Oktober wieder für den Strommarkt. "Nach sieben Jahren in der Netzreserve kehren somit zwei der modernsten, effizientesten und saubersten Gaskraftwerke der Welt zurück in den Markt", hieß es in einer Pressemitteilung der Uniper SE, die den Block 4 betreibt und gemeinsam mit den Kommunalunternehmen N-Ergie, Mainova und Entega auch an Block 5 beteiligt ist. Möglich geworden sei dies vor allem durch gesunkene Gaspreise. Dank der verbesserten Situation könne die Rückkehr zum Normalbetrieb nun vorteilhafter sein als die Entschädigungen, die von den Netzbetreibern für die weitere Vorhaltung und den gelegentlichen Einsatz zur Netzstabilisierung gezahlt werden.

Uniper lobt die wirksamere CO2-Bepreisung

Die vier Eigentümer zelebrierten die Rückkehr zum Normalbetrieb mit einer Veranstaltung am Kraftwerk, wobei der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger und der Bürgermeister von Vohburg, Martin Schmid, den symbolischen Knopf zum Marktstart drückten. Der Uniper-Vorstand David Bryson bedauerte, dass Deutschland und Europa den Klimaschutz nicht schon früher so ernst genommen hätten wie heute, denn dann wäre das Kraftwerk wahrscheinlich nicht abgeschaltet worden. Erst in den letzten ein bis zwei Jahren habe sich der CO2-Preis zu einem Faktor entwickelt, der den Wechsel von Kohle zu Gas bewirkt. Glücklicherweise würden aber alle Signale aus der Politik darauf hindeuten, dass diese Stärkung des Emissionshandels weiterhin gewollt und unterstützt werde.

"Betrieb ist noch nicht rentabel, aber wir verringern unsere Verluste"

"Mit dem heutigen offiziellen Startschuss zurück in den Strommarkt wird endlich eine jahrelange politische Fehlentwicklung korrigiert", meinte auch der N-Ergie-Vorstandsvorsitzende Josef Hasler. "Derzeit ist es zwar leider immer noch nicht rentabel, das Kraftwerk zu betreiben, aber wir verringern unsere Verluste gegenüber dem Netzregime unter den Auflagen der Bundesnetzagentur".

 

Links (intern)