Juni 2019 |
190613 |
ENERGIE-CHRONIK |
Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Stefan Kapferer (53), wird spätestens zum 1. Januar 2020 neuer Chef des Übertragungsnetzbetreibers 50 Hertz. Dies gab der ostdeutsche Netzbetreiber am 26. Juni bekannt, nachdem sein Aufsichtsrat am Vortag die Personalentscheidung beschlossen hatte. Kurz darauf bestätigte auch der BDEW den Wechsel, der gerüchteweise schon seit etlichen Tagen bekannt war. Die BDEW-Präsidentin Marie-Luise Wolff kündigte an, über die Nachfolge zügig zu entscheiden.
Der ehemalige FDP-Politiker Kapferer übernimmt damit zum zweiten Mal einen Spitzenposten in der Energiewirtschaft, nachdem er vor drei Jahren die Nachfolge von Hildegard Müller an der Spitze des BDEW angetreten hatte (160115). Sein Vorgänger Boris Schucht hatte den Vorstandsvorsitz bei 50 Hertz zu Anfang des Jahres vorzeitig aufgegeben und war zum Uran-Anreicherer Urenco gewechselt (190114). Als Übergangs-Geschäftsführer amtiert seitdem Frank Golletz.
Der ostdeutsche Übertragungsnetzbetreiber gehört zu 80 Prozent dem belgischen Staatsunternehmen Elia und zu 20 Prozent der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau (180709). Die Anteilseigner beglückwünschten sich zu ihrer Personalentscheidung: Kapferer verfüge über "exakt die richtige Mischung für einen 50Hertz-CEO" und passe gut zu den europäischen Wachstumsperspektiven der Elia-Gruppe, rühmte der Aufsichtsratsvorsitzende Chris Peeters. Für die KfW-Bankengruppe freute sich Aufsichtsratsmitglied Lutz-Christian Funke, "mit Herrn Stefan Kapferer eine politisch versierte und exzellent vernetzte Persönlichkeit als CEO von 50Hertz gefunden zu haben".
Der BDEW hat im Rahmen seiner Jahrestagung 2019, die am 5./6. Juni in Berlin stattfand, eine Reihe neuer Mitgliedsunternehmen aufgenommen. Es handelt sich um die Stadtwerke Langenzenn und Uffenheim, den Zweckverband Wasser und Abwasser Lobensteiner Oberland sowie mehrere Start-Up-Firmen aus dem IT-Sektor. Hinzu kommt mit der ENOVA Energieanlagen GmbH ein weiteres Unternehmen aus der Erneuerbare-Energien-Branche. Neu im Verband ist zudem die Fortum Deutschland SE. Mit den Neuaufnahmen durchbreche der BDEW erstmals die Marke von 1.900 Mitgliedsunternehmen, hieß es dazu. Bei seiner Gründung im Jahr 2007 (070617) habe der Verband noch weniger als 1.800 Mitglieder gehabt.
Der Bundesvorstand des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU), über dessen Fusion mit dem BDEW zeitweilig spekuliert wurde, (140908), hat in seiner Sitzung am 25. Juni ebenfalls ein knappes Dutzend Unternehmen neu aufgenommen. Damit zähle er als Spitzenverband der kommunalen Wirtschaft nun 1480 Mitgliedsunternehmen, teilte er mit.