Juni 2018 |
180611 |
ENERGIE-CHRONIK |
Seit 2009 sind die Treibhausgas-Emissionen eher wieder gestiegen. Schuld daran sind vor allem die Abgase des Verkehrs. Der vor acht Jahren erreichte Tiefpunkt war übrigens nicht auf Klimaschutzmassnahmen, sondern auf die Rezession zurückzuführen. Ähnliches gilt für den Rückgang in den neunziger Jahren, der hauptsächlich durch den industriellen Niedergang in den neuen Bundesländern verursacht wurde (Grafik vergrößern). |
Die schwarz-rote Koalition wird das Klimaschutzziel, das sie sich in ihrem Koalitionsvertrag vom November 2013 gesetzt hat (131101), bis zum Ende der laufenden Legislaturperiode um mindestens acht Prozentpunkte verfehlen. Das ergibt sich aus dem dritten Klimaschutzbericht, den das Bundeskabinett am 13. Juni beschloss. Demnach werden die Treibhausgas-Emissionen bis 2020 allenfalls um 32 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 sinken, während eine Minderung um 40 Prozent angestrebt wurde. Im Vergleich mit 2014 sind die Emissionen bis 2016 sogar um 0,5 Prozentpunkte gestiegen. Für das vergangene Jahr lassen sich dem "Klimaschutzbericht 2017" noch keine Angaben entnehmen, die einigermaßen belastbar wären.
Der Klimaschutzbericht enthält eine "erste Schätzung" für das Jahr 2017, wonach die CO2-Emissionen insgesamt knapp 905 Milllionen Tonnen betragen hätten. Das seien insgesamt etwa vier Millionen Tonnen oder 0,5 Prozent weniger als 2016. An anderer Stelle des Berichts werden die CO2-Emissionen des Vorjahres mit 909 Millionen Tonnen beziffert. Somit würde die Minderung gegenüber 1990, die sich für 2016 mit 27,3 Prozent errechnet, auf 27,6 Prozent steigen. Um die prognostizierten 32 Prozent bis 2020 zu erreichen, müsste sie in den restlichen drei Jahren ungefähr fünfzehnmal größer ausfallen. Aber auch dieser minimale Zuwachs steht auf höchst wackligen Beinen: "Die Zeitnahschätzung für das Jahr 2017 wurde in den Bericht aufgenommen, da sie bereits vorliegt und das Bild abrundet", heißt es in dem Bericht. "Die genauen Zahlen für 2017 werden erst Anfang 2019 vorliegen."