Oktober 2013 |
131012 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die ehemalige E.ON Ruhrgas, die mittlerweile als E.ON Global Commodities SE (EGC) firmiert (130514), ist bei der angestrebten Diversifizierung ihrer Gasbezugsquellen zwei wichtige Schritte weiter gekommen, indem sie Lieferverträge mit dem Shah-Deniz-Konsortium und dem Emirat Katar schloß.
Wie die EGC am 19. September mitteilte, unterzeichnete sie an diesem Tag mit dem Shah-Deniz-Konsortium einen Langfristvertrag für die Lieferung von Erdgas aus dem Kaspischen Meer. Der Vertrag über die Lieferung von 40 Milliarden Kubikmeter Erdgas hat eine Laufzeit von 25 Jahren. Lieferbeginn ist frühestens 2019. Bis dahin soll die "Transanatolische Pipeline" (TAP) fertiggestellt sein und die über die Türkei ankommenden Gasmengen aus dem Shah-Deniz-Feld im aserbaidschanischen Teil des Kaspischen Meers weiter nach Europa leiten (130603). Der E.ON-Konzern ist selber Mitglied im Shah-Deniz-Konsortium, das inzwischen auch die Mehrheit an der TAP übernommen hat (130808).
Am 9. Oktober schloß die EGC außerdem mit der "Qatargas" des Emirats Katar einen Mittelfristvertrag über die Lieferung von verflüssigtem Erdgas bzw. LNG (Liquefied Natural Gas) zum Rotterdamer Wiederverdampfungsterminal GATE. Der Vertrag hat eine Laufzeit von fünf Jahren und sieht in diesem Zeitraum die Lieferung von bis zu zehn Milliarden Kubikmeter Erdgas vor. Lieferbeginn ist 2014.
Wie der E.ON-Konzern bei dieser Gelegenheit unterstrich, sieht er Katar als Schwerpunktland für den Ausbau seines Geschäftsmodells im LNG-Bereich. Das Emirat besitze die drittgrößten Gasreserven der Welt und habe sich durch den Auf- und Ausbau einer sehr leistungsfähigen Infrastruktur für den LNG-Export als weltweiter Marktführer im Flüssigerdgasbereich etabliert. Schon 2009 habe E.ON neben der bereits bestehenden Repräsentanz im Emirat Dubai zusätzlich ein Büro in der katarischen Hauptstadt Doha eröffnet.