Oktober 2012 |
121015 |
ENERGIE-CHRONIK |
Sieben Monate nach ihrem Verzicht auf den Neubau von Kernkraftwerken in Großbritannien (120304) haben E.ON und RWE auch das Gemeinschaftsunternehmen verkauft, das die Reaktoren errichten soll. Wie sie am 30. Oktober mitteilten, wird die vor drei Jahren gegründete "Horizon Nuclear Power" (091106) vom japanischen Hitachi-Konzern übernommen. E.ON und RWE erhalten für ihre Anteilshälften jeweils 348 Millionen Britische Pfund bzw. 433 Millionen Euro. Insgesamt lassen sich die Japaner also den Erwerb 866 Millionen Euro kosten. Die Transaktion soll noch im November abgeschlossen werden.
Mit "Horizon Nuclear Power" übernimmt Hitachi alle bisherigen Vorarbeiten und die Grundstücke an den Standorten Wylfa und Oldbury, auf denen E.ON und RWE bis 2025 vier Reaktoren mit einer Leistung von insgesamt 6000 MW errichten wollten. In einer Pressemitteilung kündigten die Japaner den Bau von zwei oder drei Reaktoren an, von denen der erste bis 2020 den Betrieb aufnehmen soll. Es handelt sich um den von Hitachi entwickelten Siedewasserreaktor ABWR (Advanced Boiling Water Reactor), der auch für das litauische Kernkraftwerk Visaginas vorgesehen ist und dessen Errichtung die litauischen Bürger in einem Referendum soeben abgelehnt haben (121006).