September 2008

080913

ENERGIE-CHRONIK


Braunkohleförderer Mibrag steht zum Verkauf

Der kleinste der drei deutschen Braunkohleförderer steht zum Verkauf. Presseberichten zufolge wollen sich die beiden US-Unternehmen URS Corporation und NRG Energy von ihren jeweils 50 Prozent an der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft mbH (Mibrag) trennen. Als Interessenten kommen die beiden Braunkohle-Verstromer Vattenfall und RWE in Frage. Wahrscheinlicher ist die Übernahme durch Vattenfall, da die beiden Braunkohletagebaue der Mibrag günstiger zu den ostdeutschen Kraftwerken liegen.

Die Mibrag ist in Ostdeutschland der zweitgrößte Baunkohleförderer nach der ehemaligen Laubag, die seit 2003 als "Vattenfall Europe Mining AG" firmiert. Sie entstand 1990 aus den ehemaligen DDR-Betrieben, die zum Braunkohlenkombinat Bitterfeld und zur Braunkohleveredelung (BV) Espenhain gehörten. Aus dem Besitz der Treuhandanstalt wurde sie Ende 1993 zu jeweils einem Drittel an die amerikanischen Unternehmen NRG Energy und Morrison-Knudsen Corp. sowie das britische Unternehmen Powergen verkauft (931204). Seit Juli 2001 gehörte sie zu gleichen Teilen NRG Energy und der Washington Group International (früher Morrison-Knudsen), die ihrerseits 2007 von URS übernommen wurde.

Kraftwerke Lippendorf und Schkopau als Hauptabnehmer

Das Unternehmen betreibt die Tagebaue Profen und Vereinigtes Schleenhain sowie die Industriekraftwerke Deuben, Mumsdorf und Wählitz und eine Staubfabrik in Deuben. Hauptabnehmer der Braunkohle sind aber die Großkraftwerke in Schkopau (E.ON) und Lippendorf (Vattenfall), mit denen langfristige Lieferverträge bestehen. Im vergangenen Jahr förderte die Mibrag insgesamt 18,6 Millionen Tonnen Rohbraunkohle. Die Verkaufsbereitschaft der beiden US-Eigner dürfte dadurch gefördert worden sein, daß sich die Pläne zur langfristigen Absatzsicherung durch gemeinsamen Bau eines Braunkohlekraftwerks mit der EnBW (061113) zerschlagen haben.

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