Mai 2006 |
060503 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die EU-Kommission hat am 16. Mai die Geschäftsräume von Gaskonzernen in Deutschland, Italien, Frankreich, Belgien und Österreich durchsucht, um Hinweise auf Marktabsprachen und Diskriminierung von Wettbewerbern zu finden. Außerdem wurden in Ungarn mehrere Stromunternehmen durchsucht. Zeitungsberichten zufolge tauchten die Prüfer aus Brüssel an insgesamt zwanzig Standorten auf, wobei sie jeweils von Vertretern der nationalen Kartellbehörden begleitet wurden. In Deutschland inspizierten sie insgesamt sechs Unternehmen, darunter E.ON Ruhrgas und RWE Energy. Zu den Betroffenen gehörten ferner die französische Gaz de France, die belgischen Unternehmen Distrigas und Fluxys sowie die österreichische OMV. Sollte sich der Kartellverdacht bestätigen, drohen den Konzernen Geldbußen von bis zu zehn Prozent des Jahresumsatzes. (SZ, 18.5.; FAZ, 18.5.)
Laut "Spiegel" (22.5.) haben sich verschiedene Konkurrenten bei der Kommission über Absprachen der marktbeherrschenden Konzerne beschwert. So soll E.ON Ruhrgas mit französischen Versorgern die künstliche Verknappung von Gas-Durchleitungskapazitäten vereinbart haben, um potentielle Wettbewerber wie die niederländische Nuon vom deutschen Markt fernzuhalten. Ferner sollen die Großstromerzeuger die Preise für Strom an den Spotmärkten durch Steuerung ihrer Kraftwerkskapazitäten manipuliert haben.