November 2004

041106

ENERGIE-CHRONIK


EnBW gibt Verbund-Beteiligung ab und konzentriert sich auf EVN

Nach der Schließung ihrer Niederlassung in Wien (041017) hat die Energie Baden-Württemberg (EnBW) auch ihre Beteiligung in Höhe von 6,33 Prozent an der Österreichischen Elektrizitätswirtschafts-AG ("Verbund") verkauft. Wie das Unternehmen am 18. November mitteilte, gingen die rund 1,95 Millionen Verbund-Aktien für fast 300 Millionen Euro an rund hundert institutionelle Investoren. Das Aktienpaket war bereits vor der Fusion von EVS und Badenwerk zur EnBW (970504) von einem der Vorgänger-Unternehmen erworben worden. Für die EnBW handelte es sich um eine reine Finanzbeteiligung, zumal das Stimmrecht für ausländische Eigentümer beim Verbund auf fünf Prozent der Kapitalanteile begrenzt ist ( 011005).

Der Verbund ist das führende Elektrizitätsunternehmen Österreichs. Der Konzern erzeugt fast die Hälfte des heimischen Strombedarfs und transportiert vier Fünftel der in Österreich geleiteten Hochspannungsenergie. 1988 wurde das Staatsunternehmen teilprivatisiert. Seither sind nur noch 51 Prozent im Besitz der Republik Österreich. Die übrigen Anteile halten EVN (10,2 Prozent), Wien Energie (10,2 Prozent) und Tiwag (7,21 Prozent). Der Rest von nunmehr rund 22 Prozent ist Streubesitz.

"Strategische Beteiligung an EVN"

Nach dem Verkauf der Verbund-Aktien will die EnBW ihre österreichischen Aktivitäten auf die "strategische Beteiligung" an der Energieversorgung Niederösterreich AG (EVN) konzentrieren. Die EVN gehört zu 51 Prozent dem Land Niederösterreich. Die EnBW begann 2001 mit dem Erwerb von EVN-Aktien (011206) und ist inzwischen mit einer Beteiligung von 20 Prozent der größte private Aktionär des Landesversorgers. Die EVN besitzt ihrerseits unter anderem Beteiligungen am Verbund, an der EnergieAllianz Austria ( 011206) und an der burgenländischen Bewag. Außerdem konnte sie sich soeben im südlichen Teil Bulgariens die Stromversorgung eines Gebiets sichern, das mit über 42.000 Quadratkilometern so groß wie die Schweiz ist (041011). Die Verträge über eine EVN-Beteiligung von jeweils 67 Prozent an den beiden Regionalversorgern Plovdiv und Stara Zagora wurden am 29. Oktober in Sofia unterschrieben.

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