Mai 1997 |
970504 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die Vorstände von Badenwerk und Energie-Versorgung Schwaben (EVS) unterzeichneten am 12.5. im Stuttgarter Finanzministerium den Vertrag über die Fusion beider Unternehmen. Er tritt rückwirkend zum Jahresbeginn in Kraft. Die neue Energie-Baden-Württemberg AG mit Sitz in Karlsruhe wird der viertgrößte Stromversorger Deutschlands. Die noch ausstehende Zustimmung der Hauptversammlungen beider Konzerne am 20. August gilt als sicher. Beide Unternehmen zusammen machten 1995 einen Umsatz von 6,7 Milliarden Mark und beschäftigten etwa 7100 Mitarbeiter (Stuttgarter Zeitung, 13.5.; SZ, 13.5.).
Die Fusion werde zunächst keine Auswirkungen auf die Mitarbeiter haben, kündigte EVS-Chef Wilfried Steuer im EVS-Bericht 2/97 an. Den beiden Unternehmensteilen solle soviel Selbstständigkeit wie möglich gelassen werden. Es gebe deshalb auch keine Beherrschungs- und Gewinnabführungsverträge zwischen der Holding und ihren Töchtern. Freilich werde es eine gemeinsame Unternehmensstrategie für den Auftritt im In- und Ausland geben. Ebenso würden überall Synergieeffekte und Möglichkeiten der Kostensenkung ausgenützt.
Nachdem ein erster Anlauf zur Fusion gescheitert
war (siehe 931110), hatten sich die
öffentlich-rechtlichen Anteilseigner der beiden süddeutschen
Energieversorger vor zwei Jahren auf einen Stufenplan geeinigt,
um die Zusammenlegung bis Ende 1998 zu vollziehen (siehe
950413). Wegen der bevorstehenden Liberalisierung des europäischen
Energiemarktes wurde die Fusion dann auf den jetzigen Zeitpunkt
vorgezogen (siehe 960712). Die baden-württembergische
Landesregierung hat bereits angekündigt, die Hälfte
ihrer Beteiligungen zu privatisieren, wenn die Fusion festere
Formen angenommen habe (siehe 951108).
In diesem Fall will auch der VIAG-Konzern mit dem Bayernwerk zum
Kreis der Interessenten gehören (siehe
961210).