März 2003

030310

ENERGIE-CHRONIK


E.ON setzt auf "On"-Kampagne

Mit einer großangelegten Werbekampagne will sich der E.ON-Konzern in den Köpfen der Bevölkerung als führende Energie-Marke etablieren. Der von den Agenturen Grey (Düsseldorf) und Start (München) betreute Reklamefeldzug begann im Oktober vorigen Jahres mit der Frage "Sind Sie on?". Seit Ende November werden unbekannte, aber "interessante" Menschen vorgestellt, "die im Alltag mit Energie Leistungen vollbracht haben oder vollbringen, die zielstrebig und entschlossen ihren Weg gehen". Beispielsweise gehört dazu ein ehemaliger Obdachloser, dem es gelungen ist, wieder Anschluß an die Gesellschaft zu finden. Diese sogenannten Testimonials werden unter dem Motto "ich bin on" präsentiert. Im Frühjahr soll eine dritte Phase folgen, die den Direktbezug zum Unternehmen E.ON herstellt.

Als "Trittbrettfahrer" der E.ON-Kampagne ließ die Stromvertriebsfirma Yello bundesweit Plakate kleben mit dem Spruch: "Andere sind on. Yello ist in." Die von der Agentur Jung von Matt/Spree entworfene Plakataktion begleitet das neue Yello-Preissystem (030309).

"Leider hat derlei Geldvernichtung in Düsseldorf schon Tradition", schrieb dazu Peter Littmann - ehemaliger Vorstandsvorsitzender von Hugo Boss und Wünsche - in seiner Kolumne in der "Welt am Sonntag" (9.3.) "Diese neue Dreifaltigkeit wird sich wie die Mix-it-Kampagne als gigantische Geldvernichtungsmaschine entpuppen, denn ein dickes Budget macht noch keinen Erfolg." Der grundlegende Denkfehler bei solchen Kampagnen bestehe darin, ein völlig austauschbares Produkt wie Strom als Marke aufbauen zu wollen.

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