Juni 2020

200618

ENERGIE-CHRONIK


Australischer Vermögensverwalter erwirbt 45,8 Prozent an MVV Energie

Die MVV Energie AG, die einst aus der Teilprivatisierung der Stadtwerke Mannheim hervorging (980712), gehört jetzt zu 45,8 Prozent dem in Australien beheimateten Infrastrukturinvestor First State. Wie beide Seiten am 30. Juni gemeinsam mitteilten, hat ein von First State verwalteter Fonds nach dem Erhalt aller erforderlichen behördlichen Genehmigungen und dem Abschluss eines öffentlichen Angebots an die Streubesitz-Aktionäre den Anteilserwerb an der MVV abgeschlossen. Größter Aktionär bleibt mit 50,1 Prozent die Stadt Mannheim. Der Streubesitz schrumpft von 4,8 auf 4,1 Prozent.

Angebot an Streubesitz-Aktionäre fand wenig Resonanz

Das von First State erworbene Aktienpaket stammt von den bisherigen Großaktionären Energie Baden-Württemberg und Rheinenergie, die ihre MVV-Beteiligungen von 28,8 bzw. 16,3 Prozent aus unterschiedlichen Motiven erworben hatten und jetzt wieder abstoßen wollten (200309). Außerdem musste der Käufer im Zuge des Anteilserwerbs nach deutschem Übernahmerecht ein öffentliches Angebot für die weiteren Aktien der MVV unterbreiten. Insgesamt wurden First State nach Abschluss dieses Verfahrens 0,7 Prozent der Aktien angedient. Der MVV-Vorstandsvorsitzende Georg Müller wertete dies als Beleg dafür, dass die Streubesitz-Aktionäre "ebenfalls von dem langfristigen Potenzial der MVV überzeugt sind". Der Mannheimer Oberbürgermeister Peter Kurz meinte, dass dies "ein guter Tag für MVV" sei. Mit dem neuen Ankeraktionär habe der Mannheimer Kommunalkonzern einen starken, verlässlichen und langfristig orientierten Partner gewonnen.

Der neue MVV-Ankeraktionär ist ein bedeutender internationaler Vermögensverwalter, der seit mehr als 20 Jahren – in Europa vor allem für europäische Altersversorgungskassen und Versicherungsgesellschaften – langfristig in Unternehmen der Bereiche Versorgung, Energie und Verkehr investiert. Unter anderem ist First State an mehreren Betreibern von Stromverteilungs-, Gas- und Fernwärmenetzen sowie Windparks beteiligt. Weltweit verwaltet das Unternehmen über mehrere verschiedene Infrastruktursektoren hinweg rund 8 Milliarden Euro an Eigenkapital.

 

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