September 2016 |
160903 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die Übertragungsnetzbetreiber TenneT und TransnetBW haben am 27. September ihre Vorschläge für mögliche Erdkabelkorridore der Gleichstromverbindung SuedLink veröffentlicht, die vom Raum Hamburg nach Baden-Württemberg führen soll (150204, 131002). Zugleich stellte TenneT gemeinsam mit dem ostdeutschen Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz den Planungsstand für die Gleichstromverbindung "SüdOstLink" vor, die zwischen Sachsen und Bayern geplant ist (141109).
Es handelt sich um die beiden Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungen (HGÜ), die im zweiten Netzentwicklungsplan als die Trassen C und D bezeichnet werden (150204). Im Unterschied zur ursprünglichen Planung sollen sie nun aber nicht als Freileitungen ausgeführt, sondern komplett bzw. hauptsächlich verkabelt werden. Die gesetzliche Grundlage dafür beschloß der Bundestag im Dezember vorigen Jahres mit dem "Gesetz zur Änderung von Bestimmungen des Rechts des Energieleitungsbaus" (151203). Er reagierte damit auf die starken Proteste, die der geplante Bau der neuen "Stromautobahnen" bei den Betroffenen ausgelöst hatte (150204, 150205, 140201, 130302). Die Verkabelung wird allerdings zwei- bis dreimal soviel kosten wie eine Freileitung.
Die neuen Vorschläge basieren auf Kriterien für erdverlegte Leitungen, die sich grundlegend von denen für die Planung von Freileitungen unterscheiden. Vor allem gehören dazu die Geradlinigkeit und Kürze der Strecke, das Bodenrelief (Gebirge, Wald) und die Bodenbeschaffenheit. Die vorgeschlagenen Trassen-Korridore sind jeweils einen Kilometer breit. Der exakte Verlauf soll später festgelegt werden.
Die Übertragungsnetzbetreiber wollen ihre Genehmigungsanträge auf Bundesfachplanung gemäß § 6 des Netzausbaubeschleunigungsgesetzes im Frühjahr 2017 bei der Bundesnetzagentur einreichen. Beide Leitungen sollen bis 2025 in Betrieb genommen werden.