Februar 2016 |
160211 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die Daimler AG und die Stadtwerke Hannover ("enercity") wollen noch in diesem Jahr mit dem Bau eines neuartigen Batteriespeichers beginnen: Er soll einerseits die jahrelange Bevorratung von Ersatzbatterien für Elektroautos ermöglichen und andererseits zugleich Primärregelleistung bereitstellen. Beide Funktionen können sich sinnvoll ergänzen, da die Batterien ohnehin regelmäßig aufgeladen werden müßten, um nicht durch Tiefentladung irreparabel beschädigt zuw erden.
Wie die beiden Firmen am 1. Februar mitteilten, werden rund 3000 Batteriemodule am enercity-Standort Herrenhausen zu einem Speicher mit einer Kapazität von 15 Megawattstunden gebündelt. Die Lithium-Ionen-Batterien sind für die Elektroautos der Modellreihe "smart electric drive" bestimmt, die Daimler seit 2013 in der dritten Generation produziert. Mit ihrer Bevorratung will die Firma das Versprechen erfüllen, Ersatzteile bis zu 15 Jahre ab dem Autokauf vorzuhalten. Im nächsten Jahr soll der Speicher dann ans Netz gehen und als Lieferant von Primärregelleistung dienen. Daimler und die Stadtwerke Hannover investieren jeweils rund sechs Millionen Euro in das Projekt.
Einen anderen Batteriespeicher errichtet Daimler derzeit auf dem Gelände des Entsorgungsunternehmens Remondis in Lünen. Er soll ausgediente Batterien von Elektroautos einer netztechnischen Restnutzung zuführen, bevor sie endgültig entsorgt werden. In Lünen werden rund tausend Akkumulatoren aus der zweiten Generation des "smart electric drive" mit dem Rest ihrer Kapazität eine Leistung von 13 MW bereitstellen, die sich für die Netzstabilisierung verwenden läßt. Eine ähnliche Anlage mit 3 MW wurde bereits im sächsischen Kamenz in Betrieb genommen.