Dezember 2015

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ENERGIE-CHRONIK


EnBW an hundert kommunalen Versorgern beteiligt

Die Energie Baden-Württemberg (EnBW) und die Stadt Tauberbischofsheim gründeten am 15. Dezember die Taubernetze GmbH & Co. KG als gemeinsame Stromnetzgesellschaft. Die Stadt wird dadurch mit 67 Prozent Mehrheitseigentümerin des 310 Kilometer langen Mittel- und Niederspannungsnetzes. Bisher gehört das Stromnetz der EnBW und wurde von ihr auf Grundlage eines Konzessionsvertrags betrieben, der im April 2015 auslief.

Wie die EnBW bei dieser Gelegenheit mitteilte, handelt es sich um die hundertste Beteiligung des Unternehmens an einem kommunalen Versorger. Die Anzahl der Kooperationen mit Stadt- und Gemeindewerken, die vor allem seit zweieinhalb Jahren im Zuge einer strategischen Neuausrichtung verfolgt wird (130608), habe sich damit gegenüber 2010 verdoppelt. Außerdem seien die EnBW und deren Tochter Netze BW der Konzessionspartner für über 700 Kommunen in Baden-Württemberg.

Neuer Vertrag mit altem Konzessionsinhaber läuft bis 2035

Neben der Mehrheit in der Gesellschafterversammlung der neuen Stromnetzgesellschaft stellt die Stadt Tauberbischofsheim fünf von neun Aufsichtsratsmitgliedern, darunter den Bürgermeister als Vorsitzenden. Ferner leistet die Stadt eine Bareinlage von 1,2 Millionen Euro. Ansonsten ändert sich nicht viel, da das Stromnetz wie bisher von der EnBW-Netztochter betrieben wird, die auch weiterhin die Konzessionsabgaben an die Stadt abführt. Der Pachtvertrag läuft bis 2035 und kann erstmals nach zehn Jahren gekündigt werden. Bis dahin hat die Stadt Gelegenheit, ihre Beteiligung auf 74,9 Prozent zu erhöhen, falls sie es wünscht.

Der Vertrag kam nach vierjährigen Verhandlungen zustande. Die Stadt hielt dabei auch Ausschau nach anderen Partnern, die es ihr ermöglichen könnten, Eigentümerin des Stromnetzes zu werden, ohne es selber betreiben zu müssen. Schärfster Konkurrent der EnBW waren dabei die benachbarten Stadtwerke Tauberfranken (Bad Mergentheim). Im März dieses Jahres entschieden sich Verwaltung und Gemeinderat dann aber doch für den bisherigen Konzessionsinhaber EnBW. Die Anteile an der neuen Stromnetzgesellschaft bezahlt die Stadt aus einer Rücklage, die sie aus dem Verkauf ihrer EnBW-Aktien gebildet hat.

 

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