September 2014 |
140910 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die deutschen Stadtwerke haben 2013 ihre Kraftwerkskapazitäten von 20,4 auf 22,6 Gigawatt (GW) erhöht. Wie der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) am 22. September mitteilte, ist das ein Anstieg von fast elf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Anteil der kommunalen Kraftwerke an der in Deutschland installierten Nettonennleistung, die 2013 nach Angaben der Bundesnetzagentur 183,5 Gigawatt betrug, stieg damit von 11,7 auf 12,3 Prozent.
Die Zunahme der kommunalen Erzeugungskapazität ist vor allem auf den Anstieg bei den erneuerbaren Energien sowie den Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) zurückzuführen. Der Anteil der erneuerbaren Energien konnte von 11,4 auf 13,5 Prozent gesteigert werden, wobei die installierte Leistung 2013 gegenüber dem Vorjahr um 32 Prozent auf gut 3.000 Megawatt zunahm. Gegenüber 2011 betrug der Anstieg sogar rund 78 Prozent. Der Anteil der Kraft-Wärme-Kopplung an der installierten Leistung kommunaler Unternehmen legte von 43,5 auf 44,4 Prozent zu. KWK-Anlagen tragen so mit 33 Prozent zur kommunalen Stromerzeugung bei.
Die Investitionen in neue Kraftwerke sind allerdings rückläufig, was angesichts des mittlerweile vorhandenen Überangebots an konventionellen Kapazitäten nicht verwundert. Im Jahr 2013 sanken die Investitionen der Stadtwerke in den Kraftwerkspark gegenüber dem Vorjahr um 22 Prozent auf 4,87 Milliarden Euro. Im Vergleich mit 2011 beträgt der Rückgang sogar 44 Prozent. Insgesamt befanden sich 2.724 Megawatt Kraftwerkskapazitäten im Bau beziehungsweise im Genehmigungsverfahren. Der Schwerpunkt lag dabei auf KWK-Anlagen (36,2 Prozent) und erneuerbaren Energien (37,6 Prozent).
In seiner Mitteilung zum Ergebnis der Erzeugungsumfrage unter den Mitgliedern stellte der VKU die verschlechterten Investitionsbedingungen für konventionelle Kraftwerke in den Vordergrund und wiederholte seine Forderung nach der Einführung sogenannter Kapazitätsmärkte. "Die Lage ist dramatisch", erklärte VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck. "Wir haben bei hochmodernen Gaskraftwerken im Vergleich der Volllaststunden von 2010 und 2013 einen Rückgang von mehr als 30 Prozent! Es ist klar, daß in einem solchen Umfeld kaum Investitionen getätigt werden."