November 2013

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ENERGIE-CHRONIK


Elektrokessel können 15 MW überschüssige Leistung in Wärme umwandeln

Die Stadtwerke Schwerin nahmen am 29. Oktober eine neue Anlage in Betrieb, die bis zu 15 Megawatt (MW) überschüssigen Strom in Wärme verwandeln und so negative sekundäre Regelleistung bereitstellen kann. Sie besteht aus drei Elektrokesseln mit einer Leistungsaufnahme von jeweils 5 MW. Normalerweise werden nur zwei Kessel gleichzeitig eingeschaltet, während der dritte als Reserve dient.

Die Anlage wurde innerhalb von zwei Monaten durch den Industriedienstleister Wisag in der Mittelspannungsschaltanlage der Stadtwerke installiert. Auf Knopfdruck des Übertragungsnetzbetreibers fahren die beiden Elektrokessel mit einer Gesamtleistung von zehn Megawatt hoch und erzeugen heißes Wasser, das für die Fernwärmeversorgung von Schwerin genutzt werden kann. Besteht kein aktueller Bedarf an Wärme, wird das heiße Wasser in einem großen Wärmespeicher zwischengelagert.

Im Unterschied zum Batteriespeicher, den der Regionalversorger Wemag derzeit als Pilotprojekt zur Bereitstellung von Primärregelenergie errichtet (131010), kann sich die Anlage der Stadt Schwerin allerdings nur passiv am Markt für Sekundärregelenergie beteiligen, da eine Rückverwandlung der erzeugten Wärme zu Strom wenig sinnvoll wäre. Sie verwirklicht sozusagen im großtechnischen Maßstab den "Ökoheizstab", mit dem RWE schon seit zwei Jahren seine Mini-Blockheizkraftwerke für den häuslichen Keller ausrüstet (111108). Da Wind- und Solarstrom eine stark fluktuierende Einspeisung aufweisen, bewirkt dies inzwischen nicht selten ein so großes Überangebot, daß die zur Unzeit erzeugten Strommengen zu Lasten der EEG-Umlage verschenkt oder gar wie Sondermüll gegen millionenschwere Zuzahlungen "entsorgt" werden müssen (100101). Die Umwandlung des überschüssigen Stroms zu Wärme erscheint da als das kleinere Übel. Mit dieser Begründung wurde inzwischen auch das Ende 2009 verfügte stufenweise Verbot von Nachtspeicherheizungen (090910) wieder rückgängig gemacht (130507).

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