November 2013 |
131110 |
ENERGIE-CHRONIK |
Im Zuge drastischer Einsparmaßnahmen hat der RWE-Konzern nun auch sein ehrgeizigstes Offshore-Windparkprojekt begraben. Wie er am 26. November mitteilte, wird er das seit Anfang 2010 geplante Vorhaben "Atlantic Array" in der Zone des Bristolkanals vor der walisischen Küste nicht weiter verfolgen. Die englische Krongut-Verwaltung habe der Rückgängigmachung der seinerzeit getroffenen Vereinbarungen zugestimmt.
RWE wollte auf einer Fläche von rund 500 Quadratkilometern rund 240 Windkraftanlagen in Wassertiefen von 25 bis 55 Metern installieren, die über eine Nennleistung von insgesamt etwa 1.200 Megawatt (MW) verfügt hätten. Im Unterschied zu dem gleichzeitig vergebenen Projekt "Dogger-Bank", bei dem noch andere Energiekonzerne mit im Boot sitzen, wollte RWE dieses Offshore-Projekt in alleiniger Regie errichten und betreiben (100107)
Die zuständige RWE-Tochter Innogy begründete den Rückzug mit den relativ großen Wassertiefen und dem ungünstigem Meeresboden am geplanten Standort, der sich18 Kilometer vor der Küste von Südwales und 14 Kilometer nördlich der Grafschaft Devon befindet. Die Bewältigung der technischen Hürden und die damit verbundenen Mehrkosten seien gegenwärtig "aus Unternehmenssicht" nicht zu verantworten. Stattdessen werde sich RWE auf die anderen Offshore-Projekte konzentrieren, die "technisch weniger komplex" seien.
RWE baut derzeit den Windpark "Gwynt y Môr" in der Irischen See mit 576 MW, an dem auch die Stadtwerke München und Siemens beteiligt sind (100615), sowie den Windpark Nordsee Ost nördlich von Helgoland mit 295 MW (100107). Noch im Planungsstadium befinden sich das Gemeinschaftsunternehmen "Dogger-Bank" vor der ostenglischen Küste sowie die Projekte Nordsee 1 - 3 nördlich von Juist, die RWE von dem Entwickler Enova erworben hat (081216).