Juni 2012 |
120607 |
ENERGIE-CHRONIK |
Das von BP und Statoil geführte Konsortium zur Erschließung des Erdgasfelds Shah Deniz II in Aserbaidschan hat sich am 28. Juni offiziell für "Nabucco-West" als bevorzugte Pipelineroute nach Zentraleuropa ausgesprochen. Es akzeptierte damit das Angebot zum Bau einer 1.300 Kilometer langen Pipeline von Österreich bis zur bulgarisch-türkischen Grenze, das ihm am 16. Mai vom Nabucco-Konsortium unterbreitet worden war (120509).
Das überarbeitete Nabucco-Konzept verzichtet auf den ursprünglich geplanten Bau einer durchgehenden Pipeline von Österreich bis zur Ostgrenze der Türkei. Stattdessen wird die Verbindung mit Aserbaidschan und anderen Erdgaslieferanten dieser Region durch eine neue bzw. erweiterte Verbindung durch die Türkei hergestellt. Am 27. Juni unterzeichneten die Türkei und Aserbaidschan eine Grundsatzvereinbarung über den Bau dieser Transanatolischen Pipeline (Tanap). Die Kapazität der Tanap wäre mit jährlich 16 Milliarden Kubikmeter allerdings nur gut halb so groß wie die von Nabucco. Außerdem sollen mindestens sechs Millionen Kubikmeter für den Eigenbedarf der Türkei verwendet werden.
Der OMV-Manager Reinhard Mitschek, der als Geschäftsführer der Nabucco Gas Pipeline International GmbH fungiert, begrüßte die Entscheidung des Shah Deniz II-Konsortiums als "wichtigen Meilenstein für das Nabucco-Projekt und wichtigen Schritt für die endgültige Investitionsentscheidung".