September 2011

110905

ENERGIE-CHRONIK


 

 

Vor allem beim Stromaustausch mit Frankreich, Tschechien, Dänemark und Polen haben seit der KKW-Abschaltung die Einfuhren deutlich zugenommen.

Trotz KKW-Abschaltung: Positive Halbjahresbilanz beim Stromaustausch

Trotz der Erzeugungslücke, die seit 16. März durch die Abschaltung von fünf am Netz befindlichen Kernkraftwerken (110302) und die dauerhafte Stillegung von drei weiteren Reaktoren (110501) entstanden ist, floß auch im ersten Halbjahr 2011 insgesamt mehr Strom über die deutschen Grenzen in die Nachbarstaaten als in umgekehrter Richtung. Allerdings verringerte sich der Ausfuhrüberschuß um mehr als die Hälfte. Wenn man nur den Zeitraum vom 16. März bis zum 30. Juni in Betracht zieht, dürften sich Ein- und Ausfuhren etwa die Waage halten. Dies ergibt sich aus Zahlen, die im September vom Statistischen Bundesamt und vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) bekanntgegeben wurden.

Der BDEW verwies vorsorglich darauf, daß es sich bei den grenzüberschreitenden Stromflüssen zum großen Teil nicht um vertraglich vereinbarte Ex- und Importe, sondern um Transitmengen und Ringflüsse handele. Dennoch ist die Verringerung des Ausfuhrüberschusses insgesamt sicher auf die vermehrten Importe zurückzuführen, mit denen die KKW-Erzeugungslücke ausgeglichen wird. Besonders stark war die Zunahme mit 3517 Gigawattstunden (GWh) bei den Stromflüssen aus Frankreich. Das sind 51 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2010. Deutlich zugenommen haben auch die grenzüberschreitenden Stromflüsse aus Tschechien (+ 15,7%) und Dänemark (+ 25,7%). Die Einfuhren aus Polen haben sich sogar annähernd versechsfacht, was in absoluten Zahlen allerdings nur einer Zunahme um 327 GWh und damit etwa dem Plus aus Dänemark entspricht.

Die vermehrten Stromimporte zur Deckung der KKW-Erzeugungslücke haben im ersten Halbjahr 2011 die Stromflüsse aus den Nachbarstaaten (blau) deutlich ansteigen lassen.

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