Deutsche Stromexporte seit 1990 um 68 Prozent gestiegen

Das deutsche Stromnetz wird immer stärker durch Transitflüsse belastet: Wie der Verband der Netzbetreiber (VDN) am 16. Februar mitteilte, beliefen sich im Jahr 2004 die Importe auf insgesamt 44,2 Milliarden Kilowattstunden (kWh) und die Exporte auf 51,5 Mrd. kWh. Gegenüber 1990 sind damit die Importe um 40 Prozent und die Exporte um 68 Prozent gestiegen (siehe Tabelle). Entsprechend stärker wird das deutsche Stromnetz belastet.

Für das Jahr 2004 ergibt sich ein Exportüberschuss von 7,3 Mrd. kWh. Der ungewöhnlich hohe Ausfuhrüberschuß von 5,9 Terawattstunden (TWh) im ersten Halbjahr 2004 (040805) hat sich demnach im zweiten Halbjahr abgeschwächt. Der Saldo des Jahres 2004 bleibt aber der zweithöchste Exportüberschuß nach dem des Jahres 2003 (8,1 TWh) .

Der Saldo mache etwa ein Prozent der deutschen Stromerzeugung aus und liege damit innerhalb der üblichen Schwankungsbreite, hieß es in der Pressemitteilung des VDN. Im langjährigen Mittel hielten sich Stromexporte und -importe bisher etwa die Waage.

Gut ein Drittel (15,5 Mrd. kWh) der deutschen Stromeinfuhren kamen 2004 aus Frankreich. Trotz des Rückgangs von fast fünf Mrd. kWh gegenüber dem Vorjahr (20,2 Mrd. kWh) blieb Frankreich damit größter Stromexporteur nach Deutschland. Über die tschechische Grenze flossen 13,1 (2003: 12,8) Mrd. kWh nach Deutschland. An dritter Stelle folgte Dänemark mit 5,3 (2003: 4,0) Mrd. kWh (siehe Grafik).

Von den deutschen Exporten gingen 2004 rund 34 Prozent oder 17,3 (2003: 15,0) Mrd. kWh in die Niederlande. In die Schweiz wurden 11,8 (2003: 13,3) und nach Österreich 8,9 (9,9) Mrd. kWh Strom aus Deutschland geliefert (siehe Grafik).

Links (intern)

• "Strom-Drehscheibe" Deutschland mit zunehmendem Ausfuhrüberschuß (040805)
• Ein Drittel der Stromimporte aus Frankreich (020414)
• Deutsche Stromimporte und -exporte halten sich etwa die Waage (020212)

Lieferungen über deutsche Landesgrenzen in Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) bzw. Terawattstunden (TWh)

	Einfuhr	Ausfuhr	Saldo
1990	31,8	30,6	+ 1,2
1991	30,4	31,0	- 0,6
1992	28,4	33,7	- 5,3
1993	33,6	32,7	- 0,9
1994	35,7	33,5	+ 2,2
1995	39,5	34,8	+ 4,7
1996	37,2	42,6	- 5,4
1997	37,8	40,2	- 2,4
1998	38,1	38,7	- 0,6
1999	40,4	39,4	+ 1,0
2000	45,0	41,9	+ 3,1
2001	43,5	44,8	- 1,3
2002	46,2	45,5	+ 0,7
2003	45,7	53,8	- 8,1
2004	44,2	51,5	- 7,3