Juli 2011

110711

ENERGIE-CHRONIK


Feldtests für "intelligente Stromversorgung" kosten 140 Millionen Euro

Der Energiekonzern RWE startete am 27. Juli in Mülheim an der Ruhr einen Feldtest zur "intelligenten Energienutzung", an dem sich insgesamt 1600 Haushalte in Mülheim und Krefeld beteiligen sollen. Der Test ist Bestandteil eines bundesweiten Programms, das ähnliche Projekte in insgesamt sechs Modellregionen mit verschiedenen Techniken und Energieversorgern vorsieht. Die Gesamtkosten werden mit 140 Millionen Euro angegeben. Davon übernimmt die Bundesregierung 60 Millionen Euro, weil sie sich von dem sogenannten SmartMetering eine Umstellung der Verbrauchergewohnheiten und so letztendlich einen Einspareffekt beim Stromverbrauch verspricht.

Mit allerlei Schnickschnack wie diesem "Energiecockpit" will RWE die Verbraucher davon überzeugen, daß die Umstellung auf elektronische Zähler mit Fernauslesung, viertelstündlicher Leistungsmessung und zeitvariablen Tarifen auch in ihrem Interesse liege.

Foto RWE

Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums werden die insagesamt 140 Millionen Euro für folgende Projekte ausgegeben:

RWE gibt 30 Millionen Euro für flächendeckende Einführung von "SmartMetern" in Mülheim aus

In Mülheim ist der sogenannte "E-DeMa"-Feldtest in ein noch größeres Projekt eingebettet, das bereits seit Februar 2010 läuft: Der RWE-Konzern läßt die rund 100.000 Haushalte der Stadt flächendeckend mit sogenannten SmartMetern ausrüsten. Seinen Angaben zufolge gibt er dafür 30 Millionen Euro aus. Eines der damit verfolgten Ziele ist, den Zählerstand häufiger ablesen zu können, ohne Zugang zum Zähler zu haben. Auf dieser Basis sollen dann "flexible" Tarife eingeführt werden. Die Verbraucher will man für die Fernauslesung der Zähler dadurch gewinnen, daß sie sich die Verbrauchsdaten auf den Bildschirm des häuslichen PC oder eines speziellen "Energiecockpit" holen können.

"Durch finanzielle Anreize sollen Verbraucher motiviert werden, das Stromangebot flexibler zu nutzen", umriß der Chef von RWE Deutschland, Arndt Neuhaus, die Ziele des Feldtests in Mülheim. Die Kunden sollten "lernen, Geräte dann einzuschalten, wenn viel Strom aus Windkraft und Photovoltaik verfügbar ist". Die neue Gesellschaft RWE Deutschland mit Sitz in Essen führt seit 1. Januar 2011 sämtliche RWE-Regionalgesellschaften und bündelt die RWE-Aktivitäten in den Bereichen Netz, Vertrieb und Energieeffizienz.

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