November 2008

081115

ENERGIE-CHRONIK


Wieder stärkerer Widerstand gegen Nukleartransport nach Gorleben

Der Rücktransport von hochradioaktiven Abfällen aus der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague, den das Bundesamt für Strahlenschutz im Frühjahr genehmigt hat (080514), startete am 7. November in La Hague. Wegen zahlreicher Blockadeaktionen auf der Schienen- und Straßenstrecke erreichte er das Zwischenlager Gorleben erst mit erheblicher Verzögerung in der Nacht zum 11. November. Am 8. November beteiligten sich rund 15.000 Menschen an einer Kundgebung in Gorleben. Es war die größte Anti-Atom-Kundgebung seit den Protesten im März 2001 (010304). Offenbar hat die Bewegung durch die beabsichtigte Revision des Atomausstiegsbeschlusses neuen Auftrieb bekommen. Politische Unterstützung erhält sie dabei seitens der Grünen, der Linkspartei und Teilen der SPD.

Schon an der französisch-deutschen Grenze kam es zu einer rund zwölfstündigen Verzögerung, weil sich Kernkraftgegner an das Gleisbett angekettet hatten. Am 9. November besetzten mehrere hundert Demonstranten an verschiedenen Stellen die Gleise der Schienenstrecke Lüneburg - Dannenberg und unterhöhlten sie teilweise auf bis zu 40 Metern Länge. Wegen brennender Barrikaden setzte die Polizei kurzfristig Wasserwerfer ein. Ferner ging sie mit Schlagstöcken gegen Demonstranten vor, die Polizeipferde mit Feuerwerkskörpern beschossen. Im großen und ganzen verliefen die Demonstrationen aber friedlich. Bundesweit waren rund 18.000 Polizisten entlang der Bahn- und Straßenstrecke eingesetzt.