Mai 2008

080514

ENERGIE-CHRONIK


Nukleartransport nach Gorleben genehmigt

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) genehmigte am 30. März einen weiteren Rücktransport von hochradioaktiven Abfällen aus der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague nach Deutschland. Die Genehmigung ist bis 31. Dezember 2008 befristet. Wann das Transportunternehmen Nuclear Cargo + Service GmbH die elf Behälter nach Gorleben bringt, entscheidet die Firma selbst. Den konkreten Transporttermin muß sie zuvor mit den Innenministerien der Bundesländer abstimmen, die von dem Transport betroffen sind.

Die Abfälle, die in diesem Jahr transportiert werden, haben eine höhere Strahlung und entwickeln deshalb mehr Wärme. Deshalb war es notwendig, anstelle der bislang benutzten deutschen Castor-Behälters HAW 20/28 CG den neuen Behältertyp TN85 der französischen Firma TN International zu verwenden, der speziell für den Transport dieser Abfälle nach Deutschland konstruiert wurde. Wie die Castor-Behälter transportiert er jeweils 28 Glaskokillen und erreicht trotz der höheren Strahlung an der Behälteroberfläche dieselbe Dosisleistung, ist aber für eine höhere Wärmeleistung bis zu 56 Kilowatt genehmigt.

Für 2009 geplanter Transport fällt aus

Das neue Atomrecht untersagt in § 9a AtG seit 1. Juli 2005 den Transport abgebrannter Brennelemente zur Wiederaufarbeitung ins Ausland (011204). Die deutsche Atomwirtschaft muß aber aus früheren Lieferungen nach La Hague insgesamt 108 Behälter mit jeweils 28 hochaktiven Glaskokillen aus Frankreich zurücknehmen (die Abfälle werden in Glaskokillen gegossen). Seit 1996 sind bislang 75 Behälter nach Gorleben transportiert worden. Weitere 33 stehen noch aus, einschließlich des für dieses Jahr geplanten Transports von elf Behältern.

Ein für 2009 geplanter Transport mit dem deutschen Behältertyp CASTOR HAW 28M mußte abgesagt werden, weil die Herstellerfirma die erforderlichen Sicherheitsnachweise nicht rechtzeitig erbringen konnte. Die letzten Transporte aus La Hague mit jeweils 11 Behältern der neuen Bauart werden deshalb 2010 und 2011 stattfinden.