Mai 2008 |
080506 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die staatliche Förderung von Biokraftstoffen ist einer der Faktoren, die landwirtschaftliche Produkte verteuern und damit zum Hunger in vielen Teilen der Welt beitragen. Zu dieser Feststellung gelangen die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und die UN-Welternährungsorganisation (FAO) in einem gemeinsamen Ausblick auf die Agrarmärkte, den sie am 29. Mai veröffentlichten. Die beiden Organisationen plädieren für eine Überprüfung der gegenwärtigen Förderpraktiken.
"Die Produktion von Ethanol-Kraftstoff hat sich zwischen 2000 und 2007 verdreifacht und wird sich voraussichtlich bis 2017 auf 127 Milliarden Liter jährlich nochmals verdoppeln", heißt es zusammenfassend. "Die zunehmende Erzeugung von Biosprit erhöht die Nachfrage nach Getreide, Ölsaaten und Zucker und trägt so zum Preisanstieg bei pflanzlichen Produkten bei. In den OECD-Ländern wurde die steigende Erzeugung von Biokraftstoffen großteils durch staatliche Maßnahmen verursacht. Wie aus dem Bericht hervorgeht, gibt es keinen Beleg dafür, daß sich mit den gegenwärtigen Produktionstechniken die damit angestrebten Ziele für Umwelt, Wirtschaft und Sicherheit der Energieversorgung erreichen lassen."