Juli 2007

070706

ENERGIE-CHRONIK


Stromwirtschaft hält ihre Zusagen zum Klimaschutz für voll erfüllt

Nach Darstellung des Verbands der Elektrizitätswirtschaft (VDEW) hat die Branche ihre im Jahre 2001 der Bundesregierung gegebenen Zusagen zum Klimaschutz (010601) voll erfüllt. Wie der Verband am 3. Juli mitteilte, hat die Stromwirtschaft ihre jährlichen CO2-Emissionen bis 2005 gegenüber 1998 durch Erweiterung und Modernisierung der Kraft-Wärme-Kopplung um zehn bis zwölf Millionen Tonnen gesenkt. Außerdem seien durch höhere Effizienz der Kraftwerke rund sieben Millionen und den Ausbau der erneuerbaren Energien rund fünf Millionen Tonnen CO2 eingespart worden. Die genannten Zahlen wurden dem Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) übermittelt, das für die Bundesregierung den Monitoringbericht zur Einhaltung der Selbstverpflichtung erarbeitet.

Die Vereinbarung vom Juni 2001 sieht für die Stromwirtschaft als Zwischenziel bis 2005 eine Gesamteinsparung von jährlich 20 Millionen Tonnen CO2 vor, wovon die Hälfte durch Kraft-Wärme-Kopplung erreicht werden sollen (siehe Text). Den VDEW-Angaben zufolge wäre dieses Zwischenziel also erreicht worden.

Bundesumweltminister Gabriel ist anderer Meinung

Der VDEW widersprach damit indirekt Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD), der der Energiewirtschaft wiederholt die Nichteinhaltung ihrer Zusagen vorgeworfen hatte (061201, 070406). "Die Elektrizitätswirtschaft hat einen überdurchschnittlichen Anteil an der Verwirklichung der Selbstverpflichtung der Energiewirtschaft zum Klimaschutz", betonte demgegenüber der VDEW-Hauptgeschäftsführer Eberhard Meller. Die Stromunternehmen seien auf guten Wege, die für 2010 gesteckten Ziele ebenfalls zu erreichen.

Gemäß der Vereinbarung sollen bis zum Jahr 2010 durch Kraft-Wärme-Kopplung jährlich "möglichst" 23 Millionen und durch sonstige Maßnahmen bis zu 25 Millionen Tonnen CO2 jährlich vermieden werden, wobei allerdings Emissionserhöhungen infolge des Ausstiegs aus der Kernenergie ausdrücklich nicht berücksichtigt sind. Für die gesamte Energiewirtschaft (einschließlich Gas und Mineralöl) wurde in der Vereinbarung eine Verringerung des CO2-Ausstoßes bis zum Jahr 2010 um jährlich 45 Millionen Tonnen festgelegt.