Mai 2007 |
070506 |
ENERGIE-CHRONIK |
Der E.ON-Konzern und das russische Energieunternehmen STS gründeten am 24. Mai im westsibirischen Tyumen das Gemeinschaftsunternehmen E.ON-STS Energia, an dem beide Gesellschafter mit je 50 Prozent beteiligt sind. Mit einem Wachstum von fünf bis sechs Prozent jährlich gehöre Rußland zu den größten und wachstumsstärksten Strommärkten Europas, hieß es in einer E.ON-Pressemitteilung. STS versorge in der Region Westsibirien rund 1,1 Millionen Strom- und Gaskunden und werde eigene Kraftwerkskapazitäten in das neue Gemeinschaftsunternehmen einbringen. Außerdem wolle sich E.ON-STS Energia an der Privatisierung der Erzeugungsgesellschaft TGK-10 beteiligen. Die russische Regierung beabsichtige die Einführung eines "weitgehend freien" Großhandels mit Strom und die Privatisierung von insgesamt 20 Groß- und Heizkraftwerksgesellschaften wie TGK-10, die derzeit noch zur staatlichen Stromholding RAO UES gehören. Zum Umfang des neuen finanziellen Engagements in Rußland machte E.ON keine Angaben.
Bisher ist E.ON in Rußland nur im Gasbereich tätig. Seit Übernahme
der Ruhrgas (030101) verfügt sie über eine kleine
Beteiligung am Staatskonzern Gazprom, mit dem sie im August 2004 ein Abkommen über
verstärkte Zusammenarbeit (040808) und im Juli 2006
einen Rahmenvertrag über den Tausch von Beteiligungen (060703)
unterzeichnete. Diese Zusammenarbeit verläuft allerdings nicht ohne größere
Konflikte, wie sich bei der Beteiligung am Gasfeld Jushno Russkoje (050404)
und bei dem von Gazprom betriebenen Projekt einer Pipeline durch die Ostsee (031009,
050902) zeigte.