November 2005 |
051116 |
ENERGIE-CHRONIK |
An der Leipziger Strombörse EEX kam es im November erneut zu einem starken Anstieg der Spotmarkt-Preise, dessen Ursachen wie schon bei früheren Preisexplosionen (011209, 020606, 030804, 050505) sich nicht hinreichend mit wirtschaftlichen Gegebenheiten erklären lassen und den alten Vorwurf bestätigen, daß es dem Börsengeschehen an Transparenz fehle (siehe Grafik 1). Der von der Industrie geäußerte Verdacht, daß der Preis für Emissionszertifikate zumindest teilweise den Strompreis treibe (050505), scheint in diesem Fall nicht zuzutreffen, da die Emissionszertifikate inzwischen wieder billiger geworden sind und Ende November bei unter 20 Euro pro Tonne CO2 lagen. Ihr Preis hatte am 7. Juli mit 29,30 Euro pro Tonne CO2 seinen Höchststand erreicht (siehe Grafik 2).
Die Leitung der EXX trägt ihrerseits dazu bei, den Vorwurf mangelnder Transparenz zu bestätigen: Während früher die Börsenergebnisse allgemein zugänglich waren und von jedermann auf der Internet-Seite der EEX eingesehen bzw. heruntergeladen werden konnten, sind seit einiger Zeit die wichtigsten Marktdaten nur noch gegen Gebühr erhältlich. Zum Beispiel sind die Monatsdurchschnittspreise am Spotmarkt nicht mehr allgemein zugänglich. Die Informationsbeschränkung erfolgte Anfang Juli 2005. Zugleich machte die EEX das Angebot, die Marktdaten künftig für eine Gebühr von rund 60 Euro monatlich zu abonnieren. Wer sich nicht entschließt, zahlender Kunde beim "Geschäftsfeld Informationsservices" der Strombörse zu werden, kann nur noch wenige Daten wie den "European Carbon Index" frei herunterladen.
(Grafik zum Vergrößern anklicken)
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