Oktober 2005

051016

ENERGIE-CHRONIK


EDF begann mit Ausgabe von Aktien

Der französische Stromkonzern Electricité de France (EDF) begann am 28. Oktober mit der Ausgabe von knapp 300 Millionen Aktien, die in den folgenden drei Wochen gezeichnet werden können. Damit wird die schon vor einem Jahr grundsätzlich beschlossene Teilprivatisierung des Staatskonzerns eingeleitet, um das Kapital des Unternehmens um 15 Prozent aufzustocken (041105). Die Regierung rechnet mit bis zu sieben Milliarden Euro Einnahmen aus dem Börsengang. 15 Prozent der Aktien sollen zu Sonderkonditionen an Mitarbeiter vergeben werden. Weitere 35 Prozent sind für andere Kleinaktionäre vorgesehen.

Das Gesetz zur Umwandlung von EDF und Gaz de France (GDF) in Aktiengesellschaften schreibt vor, daß 70 Prozent des Aktienkapitals in staatlichem Besitz verbleiben (040604). Die Teilprivatisierung von Gaz de France wurde bereits im Sommer 2005 durchgeführt. Die dabei erzielten Erlöse flossen allerdings größtenteils in den Staatshaushalt. Wirtschafts- und Finanzminister Thierry Breton versicherte deshalb, daß das Geld aus dem Börsengang vollständig der EDF zugute komme und der Staat "keinen Sou davon anrühren" werde.

Am 24. Oktober unterzeichneten Premierminister Dominique de Villepin und EDF-Chef Pierre Gadonneix publikumswirksam ein Papier, das die EDF auch weiterhin zur Erfüllung bestimmter Aufgaben im Sinne des "service public" verpflichtet. Dazu gehört, daß bis 2010 die Tarife nicht schneller steigen dürfen als die Inflationsrate. Die Strompreise müssen landesweit einheitlich sein. Im Winter darf bedürftigen Personen der Strom auch dann nicht abgestellt werden, wenn sie die Rechnung schuldig bleiben.