September 2004 |
040916 |
ENERGIE-CHRONIK |
Laut "Financial Times Deutschland" (27.9. schlossen der RWE-Konzern und das britische Unternehmen Intergen am 24. September einen Vertrag über Anschluß und Nutzung des RWE-Transportnetzes für das geplante GuD-Kraftwerk in Hürth-Knapsack im rheinischen Braunkohlerevier. Das lange Zeit von Konkurrenten und Politikern bekämpfte Projekt (030507, 030705, 031003) ist damit seiner Verwirklichung einen Schritt näher gekommen. Das neue Gaskraftwerk mit einer Leistung von 800 Megawatt wäre das erste Großkraftwerk in Deutschland, das einem unabhängigen Betreiber gehört. Es muß allerdings bis zum 10. September 2007 in Betrieb genommen werden, um von der Steuerbefreiung für hocheffiziente Gaskraftwerke mit einem elektrischen Wirkungsgrad von mindestens 57,5 Prozent nach § 25 Abs. 3 d des Mineralölsteuergesetzes profitieren zu können. Die Frist war zuletzt im Juni dieses Jahres verlängert worden. Im Juli ließ das Bundesumweltministerium verlauten, daß auch die EU-Kommission "in den nächsten Tagen" die befristete Abschaffung der Erdgassteuer für rechtens erklären und nicht als Beihilfe einstufen werde. Bisher liegt eine entsprechende Äußerung aus Brüssel noch nicht vor.
Vier kommunale Versorger bauen derzeit GuD-Kraftwerke
mit Wärmeauskopplung, die eine elektrische Leistung von insgesamt
1075 Megawatt haben und bis Ende 2004 ans Netz gehen. Wie der Verband der
Elektrizitätswirtschaft (VDEW) im August mitteilte, handelt es sich
um die GEW Rheinenergie (385 MW), die Stadtwerke Duisburg (240 MW), die
Stadtwerke München (420 MW) und die Stadtwerke Augsburg (30 MW). Nach
der Inbetriebnahme profitieren diese Kraftwerke nach §
25 Abs. 3 a des Mineralölgesetzes von den Steuervergünstigungen
für die Kraft-Wärme-Kopplung.