Februar 2002 |
020205 |
ENERGIE-CHRONIK |
US-Präsident George Bush hat am 14. Februar ein nationales Programm zur Senkung der Emissionen von Treibhausgasen sowie von Schwefeldioxid, Stickoxiden und Quecksilber vorgelegt. Die US-Regierung will damit offenbar der weltweiten Kritik an ihrem Ausstieg aus dem Kyoto-Prozeß ( 010303) begegnen. Die vorgeschlagenen Maßnahmen setzen auf steuerliche Anreize zur freiwilligen Reduzierung von Emissionen. Sie sind zudem an die Voraussetzung starken Wirtschaftswachstums gebunden. Die US-Regierung glaubt auf diese Weise Reduzierungen bewirken zu können, die in die Nähe der Vorgaben des Kyoto-Protokolls kommen (FR, 15.2.).
Abgesehen von der japanischen Regierung, die Bushs Vorschläge lobte, stieß der US-Klimaplan weltweit auf starke Kritik. EU-Umweltkommissarin Margot Wallström forderte die USA auf, zum Kyoto-Prozeß zurückzukehren, und bezweifelte grundsätzlich die Wirksamkeit der vorgeschlagenen Maßnahmen: "Es sieht so aus, als ob Bushs Vorschläge nicht zu einer Verringerung der Treibhausgase führen, sondern eher eine bedeutende Zunahme erlauben." (SZ, 16.2.).
Laut "Handelsblatt" (15.2.) weigert sich die neue konservative Regierung Dänemarks, das Kyoto-Protokoll im Ministerrat ohne nachträgliche Abstriche zu ratifizieren. Dänemark verlangt nachträglich einen CO2-Bonus von fünf Millionen Tonnen. Der dänische Einspruch gefährdet den Zeitplan für die Ratifizierung des Protokolls durch die EU-Staaten, die bis zum Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung im August in Johannesburg unter Dach und Fach sein soll (011102).