Mai 1999 |
990509 |
ENERGIE-CHRONIK |
Nach Angaben des Europäischen Gewerkschaftsverbandes für den öffentlichen Dienst (EGÖD) sind innerhalb der EU von 1990 bis 1998 mehr als 250 00 Arbeitsplätze im Strom- und Gassektor verloren gegangen. Allein in Deutschland seien seit der Liberalisierung des Energiemarktes bereits 40 000 Arbeitsplätze vernichtet worden. Am 11.5. demonstrierten rund 5000 Gewerkschafter in Brüssel. Sie verlangten von den dort tagenden Energieministern der EU ein Maßnahmenpaket zum Schutz bestehender wie zur Schaffung neuer Arbeitsplätze. Die Europäische Kommission werde in den nächsten sechs Monaten eine Studie zu den sozialen Auswirkungen der Liberalisierung im europäischen Energiemarkt ausarbeiten, kündigte der geschäftsführende Energiekommissar Christos Papoutsis an (VWD, 11.5.; Berliner Zeitung, 12.5.).
Die RWE Energie, die derzeit 19 000 Mitarbeiter hat, will zusätzlich zur angekündigten Streichung von 2500 Stellen im Zuge der Umstrukturierung der Regionalversorgungen auch Arbeitsplätze im Bereich der Braunkohle-Kraftwerke abbauen. Für die in diesem Zusammenhang genannte Zahl von insgesamt 4500 Stellenstreichungen gibt es allerdings noch keine Bestätigung. Der Stellenabbau soll sozialverträglich erfolgen (DPA, 18.5.).
Im Gefolge der Fusion der vier ostdeutschen PreussenElektra-Töchter zur e.dis Energie Nord AG (990419) soll die Zahl der Vollzeitbeschäftigten von derzeit 2600 auf 1958 sinken, wobei es aber nicht zu betriebsbedingten Kündigungen kommen soll (Börsen-Zeitung, 1.5.).
Nach Darstellung der Gewerkschaft ÖTV
bedrohen die noch geplanten Umstrukturierungen im Bereich der
Bayernwerk AG rund 2500 Arbeitsplätze. In erster Linie vom
Stellenabbau betroffen seien die Regionalversorger EVO (Bayreuth),
OBAG (Regensburg), IAW (München) und TEAG (Erfurt) (SZ, 8.5.).