November 1998 |
981114 |
ENERGIE-CHRONIK |
Der Viag-Konzern und die Schweizer Alusuisse-Lonza Group (Algroup) wollen fusionieren. Dies teilten beide Unternehmen am 27.11. mit. Hauptsitz des neuen deutsch-schweizerischen Unternehmens mit einem Gesamtumsatz von rund 41 Milliarden Mark und mehr als 100 000 Mitarbeitern wird München sein. Als weiterer Verwaltungsstandort ist Zürich vorgesehen. Designierter Vorstandsvorsitzender ist Wilhelm Simson, der Anfang Juli Georg Obermeier als Chef der Viag abgelöst hat (980605). Die Viag hat ihre Stärke vor allem im Energiebereich mit der Bayernwerk AG. Im übrigen ist sie, wie die Algroup, in den Bereichen Chemie, Aluminium und Verpackung tätig. Die Viag erwirtschaftete 1997 einen Umsatz von 49,5 Milliarden Mark. Bei der Algroup belief sich der Umsatz auf rund 11 Milliarden Mark. Der Gewinn nach Steuern betrug bei beiden Unternehmen 1,2 Milliarden Mark bzw. knapp 580 Millionen Mark. Zur Verbesserung der Ertragsstruktur will Simson die Viag-Sparte Handel/Logistik abgeben, die bisher mit 18 Milliarden Mark einen erheblichen Anteil am Umsatz hat, aber nur relativ wenig Gewinn bringt.
Die neue Konzernstruktur wird so aussehen,
daß eine in Zürich ansässige Zwischenholding die
bisherigen Aktivitäten der Algroup und die der entsprechenden
Viag-Töchter verwaltet, die auf einen Gesamtumsatz von 30
Milliarden Mark kommen. Eine zweite Zwischenholding in München
übernimmt die restlichen Viag-Aktivitäten in den Bereichen
Energie und Telekommunikation, deren Umsatz mit 11 Milliarden
Mark beziffert wird (FAZ, 28.11.; Handelsblatt, 27. 11. u. 30.11.).