September 1995

950914

ENERGIE-CHRONIK


Skoda soll für die Vollendung des Kernkraftwerks Mochovce sorgen

Die slowakische Regierung hat den tschechischen Staatskonzern Skoda mit der Fertigstellung des umstrittenenen Kernkraftwerks Mochovce beauftragt. Nach Angaben von Skoka-Direktor Jan Poukar beläuft sich das Auftragsvolumen auf rund 595 Millionen Mark. Neben zwei tschechischen Banken wird sich Rußland an der Finanzierung beteiligen. Die beiden russischen Druckwasserreaktoren vom Typ WWER-440/W213 sollten zunächst mit westlicher Hilfe nachgerüstet und fertiggestellt werden. Die Regierung in Preßburg war aber nicht bereit, die damit verbundenen Kosten und Auflagen zu akzeptieren (DPA, 21.9.; siehe auch 950705).

Die Süddeutsche Zeitung (21.9.) bemerkte dazu: "Die Entscheidung in Preßburg hat zur Folge, daß ein Kernkraftwerk entsteht, das weit von den westlichen Sicherheitsstandards entfernt ist, und zwar nicht nur von den extrem hohen deutschen Anforderungen. Das aber ficht die künftigen Betreiber nicht an. Für sie ist es wesentlich wichtiger, daß die Baukosten ganz erheblich unter den 1,5 Milliarden Mark bleiben, auf die die westlichen Partner EdF, PreussenElektra und Bayernwerk sie einmal beziffert haben."