August 2023

230812

ENERGIE-CHRONIK


Siemens Energy rechnet mit Jahresverlust von 4,5 Milliarden Euro

Die Windkraftsparte Gamesa belastet Siemens Energy noch stärker als erwartet. Wie das Unternehmen am 7. August mitteilte, erhöhte sich im dritten Quartal der Verlust nach Steuern auf 2.931 Millionen Euro gegenüber 564 Millionen im Vorjahresquartal, was im wesentlichen auf die bekannten Probleme bei Gamesa zurückzuführen ist. Allein die Reparatur von schadhaften Rotoren bei landgestützten Windkraftanlagen dürfte 1,6 Milliarden Euro kosten, während bei Offshore-Anlagen die Material- und Beschaffungskosten um 600 Millionen Euro höher ausfallen als geplant. Für das Gesamtjahr wird inzwischen ein Verlust nach Steuern von rund 4,5 Milliarden Euro erwartet.

In den anderen Bereichen der Energietechnik, die vor drei Jahren vom Mutterkonzern Siemens abgespalten und in der börsennotierten Siemens Energy zusammengefasst wurden (200711), gibt es dagegen keinen Anlass zur Klage. In den Segmenten Gas Services (GS), Grid Technologies (GT) und Transformation of Industry (TI) waren sogar sehr gute Ergebnisse zu verzeichnen. Der gesamte Konzernumsatz erhöhte sich um acht Prozent auf 7,5 Milliarden Euro und der Auftragseingang um mehr als die Hälfte auf 14,9 Milliarden Euro.

"Die starke Leistung der übrigen Geschäftsbereiche gibt mir das Vertrauen in die Fähigkeit unseres Unternehmens, Geschäfte wieder wirtschaftlich erfolgreich aufzustellen", erklärte Vorstandschef Christian Bruch. Um die teilweise desolate, insgesamt aber nicht hoffnungslose Lage zu charakterisieren, stellte er den Bericht fürs dritte Quartal unter die Überschrift: "Schwerwiegende Hochlaufprobleme im Windgeschäft überschatten Spitzenperformance im konventionellen Energiegeschäft".

 

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