Oktober 2021

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ENERGIE-CHRONIK


Windkraft-Ausschreibung zum ersten Mal seit Ende 2020 wieder überzeichnet

Die Bundesnetzagentur gab am 14. Oktober die Ergebnisse der Ausschreibungen für Windenergie an Land und Biomasse bekannt, die zum 1. September stattfanden. Demnach war die Ausschreibung für Windenergie an Land zum ersten Mal seit Dezember 2020 wieder überzeichnet. Das ändert freilich noch nicht viel an dem tristen Befund, dass es bei den bisher insgesamt 23 Wind-Ausschreibungen nur acht Überzeichnungen gab, wovon die Hälfte auf die vier ersten entfiel (siehe Tabelle).

Geringster Förderbedarf seit Mai 2018

Bei einer ausgeschriebenen Menge von 1.492 Megawatt wurden 210 Gebote mit einem Volumen von 1.824 Megawatt eingereicht. Einen Zuschlag bekamen 166 Gebote im Umfang von 1.494 Megawatt. Deren Gebotswerte reichten von 5,20 ct/kWh bis 5,92 ct/kWh . Der mengengewichtete durchschnittliche Zuschlagswert lag bei 5,79 ct/kWh. Er war damit so niedrig wie seit Mai 2018 nicht mehr, als die Nachfrage erstmals unter dem ausgeschriebenen Volumen lag.

Regional betrachtet entfielen zwei Drittel des Zuschlags-Volumens auf Gebote für Standorte in Schleswig-Holstein (401 Megawatt, 43 Zuschläge), Nordrhein-Westfalen (315 Megawatt, 51 Zuschläge) und Niedersachsen (265 Megawatt, 19 Zuschläge). Sechs Gebote mussten wegen Formfehlern vom Verfahren ausgeschlossen werden.

Bei Biomasse konnte nur ein Viertel der Ausschreibungsmenge vergeben werden

Bei der Ausschreibung für Biomasse, die ebenfalls zum 1. September stattfand, waren 275 Megawatt zu vergeben. Es wurden aber lediglich 100 Gebote mit einem Volumen von 86,5 Megawatt eingereicht. Damit war diese Runde erneut deutlich unterzeichnet und es wurde zum zweiten Mal die durch das EEG 2021 eingeführte Mengensteuerung für Biomasseanlagen angewendet. Dafür wurden zunächst die Gebote von Neu- und Bestandsanlagen separiert (7 Gebote für Neuanlagen mit 20,5 Megawatt und 93 Gebote für Bestandsanlagen mit 66 Megawatt) und auf ihre Zulässigkeit geprüft. Sechs Gebote mussten aufgrund von Formfehlern vom Verfahren ausgeschlossen werden. Anschließend wurde das Zuschlagsvolumen jeweils auf 80 Prozent des Volumens der zugelassenen Gebote für Neu- und Bestandsanlagen gekürzt.

Insgesamt waren noch 73 Gebote mit einem Volumen von 70 Megawatt erfolgreich. Die Gebotswerte der bezuschlagten Gebote lagen zwischen 12,00 ct/kWh und 18,23 ct/kWh. Der durchschnittliche, mengengewichtete Zuschlagswert betrug 17,48 ct/kWh. Beim Vergleich mit den sechs Vorrunden ist das der bisher höchste Förderbedarf.

 

Links (intern)

Windkraft-Ausschreibungen (Land)

Biomasse-Ausschreibungen