April 2021

210412

ENERGIE-CHRONIK


Enercon und EWE starten ihr gemeinsames Windenergie-Unternehmen "Alterric"

Der Windkraftanlagen-Hersteller Enercon und der Energieversorger EWE gaben Ende März den Start ihres gemeinsamen Unternehmens bekannt, dessen Gründung sie vor einem Jahr beschlossen haben (200403). Anlass war das Inkrafttreten einer vor drei Monaten unterzeichneten Gesellschafter- und Investitionsvereinbarung, nachdem die Kartellbehörden ihre Zustimmung erteilt hatten. Das neue Gemeinschaftsunternehmen heißt "Alterric" und übernimmt mit rund 200 Beschäftigten die Bestandswindparks und Onshore-Projekte beider Gesellschafter. Es verfügt zum Start über mehr als 2.300 Megawatt installierte Leistung im Bestand und eine Projektpipeline von mehr als 9.400 Megawatt. Es sieht sich damit als Marktführer bei landgestützter Windenergie in Deutschland.

Alterric gehört zu jeweils fünfzig Prozent dem EWE-Konzern und der Aloys-Wobben-Stiftung (AWS) als Alleingesellschafterin von Enercon. Bis zum Jahr 2030 sind Investitionen mit einem Gesamtvolumen von rund vier Milliarden Euro vorgesehen, um mit einem Zubau von jährlich mehr als 200 Megawatt den Bestand auf bis zu fünf Gigawatt zu steigern.

Der 2018 einsetzende Rückgang beim Zubau an Windkraftanlagen (180903) hat Enercon wie anderen WKA-Herstellern schwer zu schaffen gemacht. Die Geschäftsführung reagierte darauf zunächst mit der Streichung von 800 Stellen. Im folgenden Jahr kündigte sie die Streichung von weiteren 3000 Stellen an, was die Landesregierungen von Niedersachsen und Sachsen-Anhalt alarmierte (191105).

Im Zuge der Krise kam es zur Kooperation mit dem Kommunalkonzern EWE, zu dem früher ein eher feindseliges Konkurrenzverhältnis bestand: Ende April 2020 verkündeten AWS und EWE ihre Pläne für eine Zusammenarbeit (200403). Im September initiierten beide einen Windgipfel in Aurich und unterzeichneten den von Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies eingebrachten "Auricher Appell" zur Beschleunigung des Ausbaus der Windkraft. Im Dezember folgte die Unterzeichnung der Gesellschafter- und Investitionsvereinbarung. Zugleich bekam Enercon mit Momme Janssen einen neuen Geschäftsführer. Vorgänger Hans-Dieter Kettwig ging in den Ruhestand.

 

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