Juli 2018

180714

ENERGIE-CHRONIK


VNG verkauft norwegische Fördertochter

Die VNG AG – so lautet der offizielle Name des ostdeutschen Gasunternehmens VNG Verbundnetz Gas AG seit kurzem – hat ihre norwegische Fördergesellschaft VNG Norge verkauft. Wie sie am 28. Juni mitteilte, wurde das Tochterunternehmen von der Neptune Energy Norge AS rückwirkend zum Jahresanfang übernommen. Der Kaufpreis wurde nicht genannt. Nach Informationen von Reuters soll er sich im Bereich von 400 Millionen Euro bewegen.

Die VNG gehört seit gut zwei Jahren mehrheitlich der Energie Baden-Württemberg (151001), die im Herbst 2016 auch die Spitzen des Vorstands und des Aufsichtsrats ausgetauscht hat (160913). Die Ertragslage ihrer ostdeutschen Erwerbung ließ indessen weiterhin sehr zu wünschen übrig (160305). Die seit 2006 bestehende norwegische Tochter stand deshalb im Mittelpunkt einer "Überprüfung strategischer Optionen im Geschäftsbereich Exploration & Produktion", die zu Anfang dieses Jahres gestartet wurde. Allerdings war damals nur die Rede von der Suche nach einem strategischen Partner, mit dem man gemeinsam das "langfristige Wertschöpfungspotential" der Tochter erschließen wolle. VNG Norge hat 2017 mit 94 Mitarbeitern einen Umsatz von 65 Millionen Euro erwirtschaftet, während die VNG-Gruppe insgesamt rund 1.200 Mitarbeiter beschäftigte und einen Umsatz von rund 10,3 Milliarden Euro erzielte.

Der Rückzug aus dem Fördergeschäft sei nicht leicht gefallen, sagte der VNG-Vorstandsvorsitzende Ulf Heitmüller. Die VNG habe nun aber so die Möglichkeit, noch stärker als bisher in neue Geschäftsfelder wie Digitale Infrastruktur, Biogas und Quartierslösungen sowie in Gasinfrastruktur und Gashandel zu investieren". Als Beispiele nannte er die Gründung der VNG ViertelEnergie GmbH, den Erwerb weiterer Biogasanlagen in Mitteldeutschland und die Beteiligung der VNG-Fernleitungstochter Ontras am Konsortium "Eugal", die vom Anlandepunkt der Ostsee-Pipelines in Lubmin bis zur tschechischen Grenze führt und bis Ende 2019 fertiggestellt sein soll.

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